So in etwa dürften die Schutzdämme aussehen.

„Ein gewaltiger, aber notwendiger Eingriff“

Publiziert in 33 / 2015 - Erschienen am 23. September 2015
Steinschlagschutzmaßnahmen kosten 3,5 Millionen Euro Schlanders - Um das St. ­Franziskusviertel in Schlanders und dessen unmittelbare Umgebung davon nachhaltig vor Steinschlag zu schützen, sind Schutzmaß­nahmen unerlässlich. „Wir haben es hier mit einer ‚knallroten’ Zone im Gefahrenzonenplan zu tun“, sagte Bürgermeister Dieter Pinggera bei der Gemeinderatssitzung am 17. September. Würde man nichts unternehmen, käme es abgesehen von der großen Gefahr in der betroffenen Zone, die weiterhin bestehen bliebe, auch zu einem vollständigen Bauverbot und die bestehenden Gebäude würden gewaltig an Wert verlieren. Pinggera informierte auch über Lokalaugenscheine mit Technikern sowie Aussprachen, die es mit Eigentümern und Anrainern gegeben hat. Den Technikern sei es gelungen, glaubhafte Überzeugungsarbeit zu leisten, „auch wenn nicht alle glücklich sind.“ Einig seien sich alle, dass die Sicherheit Vorrang hat. Über die Details der geplanten Schutzmaßnahmen informierten die Geologin Maria Schmidt, der Landesgeologe Volkmar Mair und Ingenieur Siegfried Pohl. Geplant sind im Wesentlichen zwei Schutzdämme sowie Steinschlagschutzzäune und die Absicherung bzw. Verankerung besonders großer Steinblöcke. Die Techniker sind sich darin einig, dass diese Maßnahmen die geeignetsten sind, um eine nachhaltige Sicherheit zu gewährleisten. Unbestritten ist aber auch, dass es sich um einen großen Eingriff in das Landschaftsbild am Schlanderser Sonnenberg handelt. Schon allein zum Bau der Dämme müssen Grünflächen und zum Teil auch einige der typischen Stelen geopfert werden. Die zwei Dämme werden eine Länge von 95 bzw. 55 Metern haben. Bergseitig werden sie 6 Meter hoch sein, talseitig 10. Um die Dämme ein bisschen an das Landschaftsbild anzupassen, sollen sie talseitig dreistufig angelegt werden, und zwar mit Natursteinmauern mit Betonfüllung. Dadurch soll den Dämmen ein Stück weit die Form von Stelen verliehen werden. Die Gesamtkosten der Schutzmaßnahmen belaufen sich auf rund 3,5 Millionen Euro. Die Gemeinde hofft, dass das Land bis zu 80% davon übernimmt. Zumal das Material für die Dämme (ca. 10.000 Kubikmeter) per LKW angekarrt werden muss, wird es während der ca. sechsmonatigen Bauzeit in der betroffenen Zone auch zu nicht unerheblichen Beeinträchtigungen und Belastungen kommen. Mit einem Arbeitsbeginn ist frühestens im Frühjahr 2016 zu rechnen. Kurt Schönthaler und weitere Räte sprachen sich dafür aus, möglichst landschaftsschonend vorzugehen. Dieter Pinggera und sein Stellvertreter Reinhard Schwalt sicherten zu, dass das auch der einhellige Wunsch der Verwaltung sei. Dem Ausführungsprojekt stimmten alle 18 Gemeinderäte zu. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
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