Ein Rendering aus dem Konzept „Neues Schwimmbad Graun“.
Ein Rendering aus dem Konzept „Neues Schwimmbad Graun“.
Ein Rendering aus dem Konzept „Neues Schwimmbad Graun“.
Im Gemeinderat stieß das Konzept auf breite Zustimmung.
Im Bild (v.l.): BM Franz Prieth, Christian Maas und Andreas Lechthaler, Vize-Präsident und Präsident der Schöneben AG, Burkhard Zischg (Funktionär der Gemeinde) sowie Martin Huber und Christof Pezzei von der Firma „M&H Consulting KG“

„Ein Konzept, das überzeugt“

7 Mio. Euro an Investitionen und 300.000 Euro als Führungsbeitrag pro Jahr.

Publiziert in 35-36 / 2021 - Erschienen am 26. Oktober 2021

Graun - Auf viel Zustimmung bei den Mitgliedern des Gemeinderates von Graun stieß das Konzept für das neue Schwimmbad, das Martin Huber und Christof Pezzei von der Firma „M&H Consulting KG“ bei der Ratssitzung am 19. Oktober vorstellten. „Es handelt sich um eine Machbarkeitsstudie, die in Zukunft auch der Bevölkerung sowie der
Schöneben AG, die wir gerne als Partner für die Führung mit ins Boot holen möchten, vorgestellt wird“, schickte Bürgermeister Franz Prieth voraus. Gebaut werden soll das neue Schwimmbad auf einem rund 6.500 Quadratmeter großen Grundstück auf der öffentlichen Grünzone im Bereich hinter dem neuen Sitz des Weißen Kreuzes in Graun. Das Land stellt dieses Grundstück kostenlos zur Verfügung.

Schwimmbad, Sauna und Gastronomie

Das Konzept von Martin Huber und Christof Pezzei, die beide als Fachleute im Bereich von Schwimmbadbetrieben gelten, umfasst nicht nur ein Flächen- und Raumprogramm der neuen Struktur, sondern definiert auch die Zielgruppen und die Ausrichtung. Außerdem werden die Kosten für den Bau und für die Führung beleuchtet, wobei es sich laut Huber und Pezzei um realistische Berechnungen handelt, „und nicht um beschönigte Zahlen.“ Die Vorgabe der Gemeinde, wonach der Bau der Struktur eine Investitionssumme von 7 Mio. Euro nicht überschreiten darf, wird im Konzept berücksichtigt. Vorgeschlagen wird eine Struktur mit drei Bereichen: Hallenbad mit beheiztem Außenbecken, Sauna und Gastronomie. Ziel sei es, eine attraktive Freizeitstruktur für die heimische Bevölkerung sowie auch für Gäste zu schaffen. Schwerpunkte seien Gesundheit, Spaß, Freizeit und Erholung für kleine und große Besucher aus der Gemeinde Graun und darüber hinaus.

„Einzugsgebiet ist groß genug“

Das Einzugsgebiet für den Bau des Schwimmbades scheint laut dem Konzept groß genug zu sein, „um einen Betrieb mit dem vorgegebenen Kostenbeitrag führen zu können. Durchschnittlich zwischen 100 und 150 Schwimmbadbesucher und zwischen 50 und 70 Saunagäste pro Tag sind möglich und realisierbar.“ Als jährlichen Führungskostenbeitrag hatte die Gemeinde 300.000 Euro genannt. Zusammen mit diesem Beitrag und den Erlösen aus dem Bade- und Saunabetrieb, aus der Verpachtung der Gastronomiebetriebe und weiterer Einkünfte ergibt sich laut Businessplan eine Gesamtsumme von ca. 1 Mio. Euro im Jahr. In etwa gleich hoch sind die jährlichen Aufwände, wobei die Personalkosten und die Dienstleistungen die größten Posten sind. „Das neue Schwimmbad kann am neuen attraktiven Standort im Rahmen der vorgegebenen Kosten errichtet werden“, heißt es in der Gesamtbeurteilung. Es sei sinnvoll, die Struktur bausteinmäßig aufzubauen, „damit auch noch Spielräume für unvorhergesehene Vorfälle gegeben sind.“ Ebenso könne die Leitung des Betriebes „mit dem vorgesehenen Führungskostenbeitrag erfolgreich arbeiten.“ Mehrfach empfohlen haben Huber und Pezzei eine ständige Kostenkontrolle: „Kosten werden nur eingehalten, wenn man sie tagtäglich im Auge hat.“

Schöneben AG als Wunschpartner

Als Wunschpartner der Gemeinde für die Führung der neuen Struktur nannte der Bürgermeister die Schöneben AG. Der Präsident und Vizepräsident der Schöneben AG, Andreas Lechthaler und Christian Maas, bezeichneten das Vorhaben als eine große Bereicherung für die Gemeinde Graun und die gesamte Region, und zwar für die Einheimischen ebenso, wie für die Gäste. „Nach der Fusion und dem Zusammenschluss der Skigebiete Schöneben und Haider Alm könnte dieses Projekt zu einem weiteren wichtigen Meilenstein werden“, sagte Maas. Das Potential sei groß und es könnten viele positive Synergien genutzt werden. Außerdem wäre ein attraktives Hallenbad vor allem auch als „Schlechtwetterprogramm“ bei den Gästen gefragt. „Die Schöneben AG ist für Gespräche offen“, stimmten Lechthaler und Maas überein. Wichtig sei es, darauf zu achten, dass die Gesellschaft zu keiner Zeit Gefahr laufe, „in irgendeine finanzielle Belastung zu schlittern.“ Der Bürgermeister sicherte zu, „dass es zu so einer Entwicklung sicher nicht kommen wird.“ Für die Deckung des Führungsbeitrages werde daran gedacht, diese Kosten zum Teil mit Mitteln aus dem laufenden Haushalt und zum Teil mit Einnahmen aus den gebührenpflichtigen Parkplätzen der Gemeinde zu stemmen.

„Wir trauen uns das zu“

Zusammenfassend meinte Franz Prieth, „dass wir es uns zutrauen, die Struktur mit Hilfe von Landesbeiträgen zu bauen und auch den Führungsbeitrag aufzubringen, ohne dass es deswegen zu anderweitigen Kürzungen kommt.“ Bei der Diskussion stieß das Konzept auf breite Zustimmung. Es wurde u.a. darauf verwiesen, dass ein neues Hallenbad in Graun vor allem für die Bevölkerung, aber auch für den Tourismus notwendig sei. „Die Struktur ist auch als Mehrwert für viele kleine Tourismusbetriebe zu sehen“, sagte die für den Tourismus zuständige Vizebürgermeisterin Hannah Waldner. Sinngemäß hieß es mehrfach, dass das Konzept nicht auf beschönigten Zahlen und Daten aufbaue, sondern realistisch sei und insgesamt überzeuge. Valentin Paulmichl sprach von einem wertvollen Projekt, hinter dem die Bevölkerung stehen werde, merkte aber an, dass ähnlich große Vorhaben nicht unter dem Schwimmbad-Projekt „leiden“ sollten. Nach der Erstvorstellung im Gemeinderat soll das Konzept in absehbarer Zeit sowohl der Bevölkerung im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt werden, als auch den Gremien der Schöneben AG, sprich Verwaltungsrat bzw. Vollversammlung.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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