Es war im Sommer 2017, als nach vielen Jahren wieder etwas Leben in das Schloss Lichtenberg einzog. Die Freiwillige Feuerwehr Lichtenberg hatte damals zum ersten „Licht & Berg“-Festival eingeladen.
Angeregtes Gespräch im Anschluss an die Vollversammlung: Ivo Khuen-Belasi, Vizebürgermeister Werner Egger, Kurt Stecher, Manfred Lechner und Gregor Khuen-Belasi (v.l.)

Ein Schloss wird wachgeküsst

Bis zum März 2022 sollen umfassende Baumaßnahmen in der Burgruine Lichtenberg abgeschlossen sein.

Publiziert in 43 / 2019 - Erschienen am 10. Dezember 2019

Lichtenberg - Mit einer ganzen Reihe von baulichen Maßnahmen soll es gelingen, Schloss Lichtenberg aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, öffentlich zugänglich zu machen und mit Leben zu erfüllen. Ermöglicht wird dieses Vorhaben dank des Interreg-Projektes (Italien-Österreich) „Revitalisierung Schloss Lichtenberg und Festung Nauders“, das bereits alle Genehmigungsverfahren erfolgreich bestanden hat. „Nur dank neuer Finanzmittel ist es uns als Kuratorium möglich, das Schloss mit Hilfe von Baumaßnahmen aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und es mit verschiedenen kulturellen Veranstaltungen und Angeboten zu beleben,“ freute sich Architekt Kurt Stecher, der Präsident des Kuratoriums Schloss Lichtenberg, am 29. November bei der Vollversammlung des Kuratoriums im Haus der Dorfgemeinschaft in Lichtenberg. Dank des Entgegenkommens der Schlossbesitzer Gregor und Ivo Khuen Belasi, die das Schloss für 15 (+10) Jahre der Gemeinde Prad als Leihgabe zur Verfügung gestellt hatten, war es möglich geworden, das Interreg-Projekt gemeinsam mit einem österreichischen Partner (Nauders) auf den Weg zu bringen. Stecher stellte die Baumaßnahmen im Detail vor. Im Rondell sollen auf 3 Ebenen Ausstellungsräume entstehen, wo u.a. archäologische Funde aus dem Schloss und die Kopien des bekannten Freskenzyklus ausgestellt werden sollen. Auch Wechselausstellungen mit historischem Hintergrund zum Schloss sollen dort gezeigt werden. Eine weitere Maßnahme ist die Errichtung von fixen WC-Anlagen in den alten Stallungen. Im großen Palas ist der Bau eines Podiums mit den erforderlichen Infrastrukturen vorgesehen sowie ein Wetterschutz in Form von 3 automatischen, ein- und ausfahrbaren Sonnen-Segelanlagen. Um das Schloss für Besichtigungen und Veranstaltungen sicher begehbar und erlebbar zu gestalten, sind mehrere Maßnahmen durch Absicherungen, Geländer, Rampen, und Treppen erforderlich sowie der Bau eines zweiten Fluchtweges auf der Rückseite des Schlosses. Der Schlossgarten wird über eine Rampe zugänglich gemacht. Die Kosten dieser und weiterer Arbeiten belaufen sich auf 549.000 Euro. Knapp 350.000 Euro davon steuert die EU bei, fast 61.000 der Staat und etwas mehr als 137.000 die Gemeinde Prad. „Die Arbeiten müssen laut den Projektvorgaben bis zum März 2022 fertiggestellt sein,“ kündigte Stecher an. Die Abwicklung der Bauarbeiten wird zur Hauptaufgabe des Kuratoriums-Vorstandes, der am 29. November für 5 Jahre neu gewählt wurde. Als feste Mitglieder gehören dem Verwaltungsrat die Schlossbesitzer Gregor Khuen-Belasi und Ivo Khuen-Belasi an sowie der Bürgermeister. Gewählte Mitglieder sind Walter Gamper, seines Zeichens auch Projektmanager (er konnte bei der Vollversammlung aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein), Kurt Stecher und Manfred Lechner. Melanie Renner und Anna Rufinatscha wurden als Schriftführerin bzw. Kassierin kooptiert. Der Präsident wird vom Vorstand gewählt. Eingesetzt wurde bei der Versammlung auch ein Führungskomitee. Diesem obliegt es, das Kuratorium bei der Abwicklung des Interreg-Projektes zu begleiten und dann nach der Fertigstellung der Arbeiten die Führung und Pflege des Schlosses zu übernehmen sowie Veranstaltungen zu planen. Die Koordination übernimmt der Projektmanager Walter Gamper zusammen mit dem Bürgermeister. Dem Komitee gehören außerdem der/die jeweilige Kulturreferent/in an, ein Vertreter des Tourismusvereins sowie 4 Personen als Vertreter der Lichtenberger Vereine: Florian Wallnöfer, Peter Ortler, Thomas Warger und Reinhold Schöpf. Nicht unerwähnt ließ Stecher, dass in den vergangenen 20 Jahren insgesamt ca. 1,5 Millionen Euro in die Sicherung und Restaurierung des Schlosses investiert worden sind. Die jetzt geplanten Arbeiten sollen unmittelbar nach dem Schlossfest der Feuerwehr (24. Mai 2020) beginnen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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