Ein schönes Weihnachtsgeschenk für Rumänien

Publiziert in 24 / 2005 - Erschienen am 14. Dezember 2005
Im alten Trakt des Schlanderser Krankenhauses wurden unlängst die gesamte Kälte- bzw. Klimatechnik, ein Sterilisationsgerät (4 m lang, 3 m hoch, Gebrauchswert ca. 150.000 Euro) und ein Operationssaal (Beleuchtung, Notstromanlage, Wasseraufbereitung und OP-Geräte) abmontiert und mit Lastkraftwagen zum Zugbahnhof nach Untermais gebracht. Mittlerweile sind die Güter bereits per Eisenbahn an den endgültigen Zielorten angelangt. Es ist dies in erster Linie die Universitäts-Klinik in Temeswar in Rumänien, wo vorwiegend Kinder behandelt werden, die an Aids erkrankt sind. „Die Geräte stammen großteils aus dem Jahr 1998. Sie sind in einem sehr guten Zustand und für die Uni-Klinik in Temeswar ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk. So eine Gelegenheit gibt es kein zweites Mal.“, sagte Peter Lanthaler von der Hilfsorganisation „Aktiv-Hilfe für Kinder“ dem „Der Vinschger“. Einen großen Dank spricht der Passeirer all jenen aus, die beim Abbau der Geräte freiwillig mitgeholfen haben, allen voran Karl Telser und Paul Lechthaler. Diese beiden hatten die Uniklinik Anfang Mai besichtigt und erkannt, wie notwendig dort die Geräte gebraucht werden. Telser und Lechthaler haben die 20-tägigen Abbauarbeiten in Schlanders übernommen. Auch viele Freiwillige halfen bereitwillig mit, im besonderen Maße etwa Bruno Comper. Auch Architekt Kurt Stecher hat die Aktion unterstüzt. Auch Fenster und Türen wurden abgebaut und nach Iasi (Rumänien) geliefert. Sie sollen in einem im Bau befindlichen Schulungszentrum für Mädchen eingebaut werden. Neben den Geräten aus dem alten Krankenhaustrakt konnte Dank der Mithilfe von Landeshauptmann Luis Durnwalder, des Raiffeisenverbandes und der Südtiroler Bevölkerung auch eine beachtliche Menge an Lebensmitteln für die bedürftige Bevölkerung nach Rumänien gebracht werden. Hoffnung, Bangen, Trauer, Freude: Mit unterschiedlichsten Gefühlen haben unzählige Menschen das Krankenhaus Schlanders seit der Eröffnung im Jahr 1958 betreten oder verlassen. Ein stummer Zeuge all dieser Gefühle ist das Geländer des früheren Krankenhauseingangs. Hand in Hand mit der Eröffnung des neuen Krankenhaus-Traktes hat auch das Geländer ausgedient. Es wurde unlängst abgebaut (siehe Bild) und soll nun in Kürze für einen guten Zweck versteigert werden. Der Erlös ist für die Rumänien-Hilfe bestimmt. Das Geländer hat wohl so ziemlich alles „miterlebt“, was auch Menschen Tag für Tag erleben: die Hoffnung auf baldiges Gesundwerden, die Trauer über den Tod eines geliebten Menschen oder die Freude über die Geburt eines Kindes.
Josef Laner
Josef Laner

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