Ein Südtiroler Posthistoriker und sein Werk
Schlanders - Der Traum des Sebastian Felderer blieb ein Traum, wie man dem Beitrag „Vor 200 Jahren ging am Reschen die Post ab“ von Mathias Reichle in der Tiroler Tageszeitung vom 2. Jänner 2023 entnehmen konnte. Das Ringen um einen Postkurs von Bozen über den Reschen nach Landeck vor 200 Jahren wurde weder im Vinschgau, noch im Tiroler Oberland gefeiert, bedauerte der Südtiroler Posthistoriker aus Schlanders. Es wäre wohl schwierig gewesen, das Ergebnis einer Entwicklung, die für einen beschränkten Kreis von Spezialisten und Sammlern aus dem Kreis der Philatelisten wichtig war, als Ereignis zu vermarkten. Die Entwicklung bis zum Jahre 1823 und die einschneidenden Veränderungen im Überbringen von Nachrichten danach hat Felderer ohne Zweifel akribisch und sachlich wie fachlich kompetent auf 374 Seiten seines Buches „Der Postweg über den Reschen“ dargelegt und aufbereitet. Dafür habe er unter Seinesgleichen viel fachliche Anerkennung geerntet, stellte Felderer in einer Aussendung stolz und zufrieden fest: „Nun bin ich im Besitz von kompetenten Beurteilungen durch die einschlägigen Verbände Österreichs, Deutschlands und Italiens“. Dazu erwähnt er als „besonders wichtig“ die Rezension, die Rainer von Scharpen, Leiter der Fachstelle im BDPh für Forschung und Literatur, für die „Deutsche Briefmarkenzeitung“ (DBZ), den Briefmarkenspiegel und die „philatelie“, die Fachzeitschrift des Bundes Deutscher Philatelisten (BDPh), verfasst hat. Unter anderem stellte von Scharpen fest, dass es sich „nicht um eine hochspezialisierte Abhandlung zur alpenländischen Vorphilatelie handle, sondern um eine zusammenfassende Postgeschichte Südtirols“. Von Scharpen hatte auch die Absicht Felderers erkannt und gewürdigt, ein Bilderbuch zu schaffen, das zum Blättern einlädt. Ein vergnüglicher Lesegenuss sei garantiert, fasste von Scharpen zusammen. Der Verband der Österreichischen Philatelistenvereine (VÖPh), Helmut Kogler, stellte fest, dass Felderers Buch „nicht nur regionale Postgeschichte biete, sondern dank zahlreicher Belege und Ansichtskarten auch nostalgische Heimathistorie“. Mathias Hapke schwärmte in den „Philatelistischen Nachrichten“ vom Juni 2023, dass er „…regelrecht in das Buch mit der Postgeschichte aus Sebastians Heimat versunken“ sei. Mit dem Buch sei Sebastian ein einmaliges geschichtliches Werk gelungen.