Martina Hellrigl stellte auf der Transnationalen Alpentagung die Malser Initiative Hollawint vor.

Eine wirklich gute Geschichte

Publiziert in 23 / 2017 - Erschienen am 27. Juni 2017

Mals/St. Gerold (Vorarlberg) - In der Benediktinerpropstei Sankt Gerold in Vorarlberg fand vom 9. bis zum 11. Juni die Transnationale Alpentagung statt, zu der auch die Malser Initiative Hollawint eingeladen worden war. Die Geschichte der Entwicklung der mittlerweile weitum bekannten Volksabstimmung von Malser Bürgerinnen und Bürgern für eine pestizidfreie Gemeinde ist schon deswegen erwähnenswert, weil sie schlichtweg einzigartig ist. „Die Menschen sind begeistert, wenn sie diese Geschichte hören“, sagte Martina Hellrigl, Präsidentin der Sozialgenossenschaft vinterra und Mit-Initiatorin der Bürgerinitiative Hollawint, in ihrem Kurzreferat. Zahlreiche Fragen des Publikums im Anschluss an das Referat bestätigten das lebhafte Interesse an dieser Malser Geschichte. Veranstaltet hatte die Tagung, die unter Motto „Leben und Wirtschaften im ländlichen Raum“ stand, die Grüne Bildungswerkstatt Vorarlberg. Weitere Tagungsschwerpunkte waren die Entwicklung, Bedeutung und Zukunft der Frauen in der Peripherie. Die Obfrau der Grünen Bildungswerkstatt, Antje Wagner, führte eine Gruppe von Teilnehmern und Referentinnen nach Hittisau im Bregenzerwald. Dort befindet sich das weltweit einzige Frauenmuseum im ländlichen Raum und das erste und einzige Frauenmuseum Österreichs. Die Museumsleiterin Stefania Pitscheider Soraperra betonte die Verschiedenheit der Mitarbeiterinnen und verwies darauf, dass unterschiedliche Hintergründe und ein weites Altersspektrum die Qualität des gesamten Museums bedinge. Zudem seien die Mitarbeiterinnen bezahlt und nicht, wie oft in ähnlichen Strukturen üblich, ehrenamtlich tätig. Verschiedene weitere Workshops sollten Horizonte erweitern und neue Kontakte ermöglichen. Weitere zentrale Fragen der Tagung, zu der u.a. auch Brigitte Foppa (Die Grünen Südtirol), Martin Häusling (Europa-Parlamentarier Bündnis90/Die Grünen) und Barbara Wülser (CIPRA) sowie Architekten, Gestalter, Kulturschaffende und Regionalentwickler eingeladen worden waren, lauteten: Welche Verwurzelung braucht Heimat? ­Alles Bio in der Berg/Landwirtschaft? Skigebiet im Wachstumszwang?. Die Impulsreferate mussten ohne den im Vorfeld beschlossenen Fokus auf das Wirtschaften im ländlichen Raum auskommen. Auch Elisabeth Viertler, Mit-Initiatorin des Manifestes der Ärzte und Apotheker für eine pestizidfreie Gemeinde Mals, nahm an der Tagung teil, die Besucher aus der Schweiz, Liechtenstein, Deutschland und zahlreichen österreichischen Bundesländern angezogen hatte. 

Katharina Hohenstein
Katharina Hohenstein

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