Einsatz an vielen Fronten
Publiziert in 10 / 2015 - Erschienen am 18. März 2015
Umweltschützer bleiben wachsam
Mals - Auf ein bewegtes Jahr blickte die Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV) am Freitag bei der Vollversammlung im Gasthof „Greif“ zurück. Die Vorsitzende Eva Prantl und weitere Vorstandsmitglieder erinnerten an viele Anliegen, Bemühungen, Initiativen und Projekte: Petition für die mittlerweile beschlossene Elektrifizierung der Vinschgerbahn, Unterstützung des Promotorenkomitees für eine pestizidfreie Gemeinde Mals, Vorträge und Diskussionen zum Thema Pestizide und Herbizide, bisher erfolglose Bemühungen für eine Erweiterung des Schutzgebietes „Schgumser Möser“ oder die erfolgreiche Suche nach Paten für alle Biotope im Vinschgau. Enttäuscht feststellen musste man, dass 11 von 16 befragten Gemeinden trotz eines Verbots noch immer Herbizide auf öffentlichen Flächen einsetzen. Nicht minder enttäuscht war man von Antworten bestimmter Gemeinden bezüglich der Verwendung der Umweltgelder. Mancherorts fließen diese sogar in den Straßenbau. Weiterhin einsetzen will sich die USGV zusammen mit dem Heimatpflegeverband für die Ausweisung der „Oberen Glurnser Au“ als Biotop. Dort soll bekanntlich ein Golfplatz entstehen. Franz Fliri, der Bezirksobmann der Heimatpfleger, berichtete von einer „harten“ Aussprache aller Beteiligten in der Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung. Das Amt wolle nun eine Bestandsaufnahme vornehmen. Weiterhin unterstützen will die USGV das Komitee, das in Glurns eine Volksabstimmung zum Thema Golfplatz anstrebt.
Projekt Heckenverbund
In Kürze anlaufen soll das Projekt „Heckenverbund Malser Haide“. Es sieht vor, entlang öffentlicher Grundflächen schrittweise Hecken zu pflanzen bzw. bestehende Heckenbestände zu pflegen. Auch private Grundbesitzer können mitmachen. Bereits angelegt wurde ein Amphibien-Teich in der Spinaid in Mals. Gefreut haben sich die Umweltschützer über die mehrheitliche Entscheidung des Prader Gemeinderates, Teile der Lichtenberger Au und eine Feuchtwiese nicht in Landwirtschaftsgebiet umzuwandeln. Unverständlich sei, warum bei der Elektrifizierung der Bahn Wechselstrom (Elektrosmog) eingesetzt werden soll. Im Beschluss der Landesregierung heißt es, „dass die Elektrifizierung mit 25 kV 50 Hz Wechselstrom in Übereinstimmung mit der BBT-Brennerbasistunnel verwendeten Spannung erfolgt.“ Der Zusammenhang mit dem BBT sei nicht nachvollziehbar. Auch 2015 will die USGV an den genannten und an weiteren Themen dran bleiben, auch an den Themen direkte Demokratie und Zugverbindung Mals-Bormio-Schweiz. Diesbezüglich wünscht sich die USGV eine Miteinbindung der gesamten Bevölkerung. Im neu gewählten Vorstand sitzen neben den bisherigen 11 Vorstandsmitgliedern (Eva Prantl, Albert Pritzi, Barbara Pichler, Erich Daniel, Helmut Schönthaler, Ingrid Karlegger, Peter Gasser, Pia Telser, Stephan Platzgummer, Rudolf Maria Maurer und Roman Altstätter) zwei neue Mitglieder, und zwar Dominik Greiss aus Goldrain und Koen Hertoge aus Mals. Hertoge ist Vorstandsmitglied von PAN-Italia (Pestizid Aktions-Netzwerk). Dominik Greiss informierte über den „Sortengarten Südtirol“. Als nächste große Veranstaltung organisiert die USGV am 17. April einen Vortragsabend zum Thema Pestizide und Bienensterben in Mals. Sepp

Josef Laner