Eltereinsunser
Publiziert in 31 / 2015 - Erschienen am 9. September 2015
„Ich finde es jedenfalls nicht gerecht, dass Frauen durchschnittlich länger leben als Männer. Niemand würde absurderweise ein kürzeres Leben für Frauen fordern.“ Dieser Satz stammt vom Evolutionsbiologen Axel Meyer, der sich mit den Unterschieden zwischen den Geschlechtern befasst. Auch ich kann der von vielen so gern gesehenen Gleichmacherei wenig abgewinnen. Wer dauernd krampfhaft Unterschiede leugnen muss, der ist mir suspekt. Meyer äußert sich außerdem zu Geschlechtergerechtigkeit und Frauenquoten – mit den Gemeinderäten von Glurns und Kurtinig auch bei uns ein Thema. Er weist darauf hin, dass es immer um Professorenstellen und Aufsichtsratsmandate ginge, dass man aber kaum von Quotenforderungen für Kindergärtner oder Müllfrauen höre. Das ist ein Zeichen, dass es dabei nicht nur um Gleichberechtigung geht. Wenn ich lese, dass man sogar „Vater“ und „Mutter“ durch „Elter 1“ und „Elter 2“ ersetzen will, dann stelle ich mir vor, wie sich Kinder zu Weihnachten beim Opa mütterlicherseits, pardon, bei Großelter 1.2 für die Geschenke bedanken. Dagegen bete ich ein Eltereinsunser! z
Christian Zelger