Die Bürgerlistler Heinz Riedl und Karl Sagmeister (4. und 5. v.l.) stimmten weder für noch gegen die Rambach-Vereinbarung.

Endlich Sommer und schon wird in Glurns gekühlt

Publiziert in 24 / 2016 - Erschienen am 29. Juni 2016
Das Interesse der Bürger war groß, wie man im kühlen Ratsaal mit den Inhalten einer heißen Bürgerversammlung umgeht. Glurns - Wirklich interessant wäre die Ratssitzung vom 22. Juni geworden, wenn es bei 2 Abwesenheiten zwischen den 5 Vertretern der Bürgerliste und den 5 Ratsmitgliedern der Südtiroler Volkspartei zu kontroversen Diskussionen und brisanten Abstimmungen gekommen wäre. Dem war nicht so und die erwartungsvollen Stadtbewohner mit Altbürgermeister Alois Riedl erlebten eine bewusst diskrete Abwicklung der Tagesordnung. Bürgermeister Alois Frank erklärte, warum es zur Bürgerversammlung gekommen sei und räumte einen „ungünstigen Zeitpunkt“ ein. In seinem Bericht sprach er die Gestaltung des Schulhofes, das Projekt Tiefgarage und den Wettbewerb um die Schulausspeisung an. Die Brandfackel „neue Parkordnung“ möchte er vorläufig in den Sand gesteckt sehen. Das Angebot des Rates Heinz Riedl, sich „der Herausforderung zu stellen“ und mit dem Bürgermeister ein neues Konzept erarbeiten zu wollen, lehnte Frank höflich, aber bestimmt ab. Wirtschaftsreferent Armin Windegger meinte dazu, es gehe nicht um neue Konzepte, sondern um das Einbeziehen der Verbände. Landwirtschaftsreferent Armin Bertagnolli empfahl, alles ab­kühlen zu lassen, um dann mit einer neuen Arbeitsgruppe, in der auch Vertreter der Verbände mitarbeiten sollen, an die Erarbeitung einer Parkordnung zu gehen. Der Punkt wurde einstimmig vertagt und tauchte erst wieder unter Allfälliges auf. Bürgermeister Frank versprach, alles daran zu setzen, die vorgesehene Bauzeit zu unterschreiten. Eine Unterbrechung würde zu Schadenersatzforderungen der Baufirma und zum Verlust des Landesbeitrages führen, der nur bei Fertigstellung innerhalb Oktober ausbezahlt werde. Glurns gewinnt auch in der Niederlage Zum Punkt „Vereinbarung mit der „Rambach Konsortial GmbH“ zur Errichtung eines Wasserkraftwerkes“ erinnerte Bürgermeister Frank an die Vorgeschichte. Bekanntlich habe das Projekt, das die Glurnser 2013 eingereicht hatten, Misstöne unter den anderen „Mitspielern“, den Gemeinden Taufers, Mals, Schluderns, der Fraktion Laatsch und der ­Schludernser Energiegenossenschaft (SEG) erzeugt. Inzwischen sei man zu einer Einigung gekommen, die auch rechtlich haltbar sei. Die Glurnser würden im Falle einer Annahme ihres Projektes 85 % an die anderen Mitglieder abtreten. Sollte aber das Projekt der GmbH als Sieger hervorgehen, würden an die Stadtgemeinde 15 % abfallen. Es entwickelte sich eine ausführliche Diskussion, auch weil Referent Bertagnolli Informationen zur Rentabilität und Rat Riedl zu den Kosten verlangten. Referent Windegger zeigte sich überzeugt, dass Glurns die 15% Anteile nur zugesprochen würden, weil ein eigenes Projekt eingereicht worden war. Günther Schöpf
Günther Schöpf
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