Enttäuschter Toni
Auf Perfler folgt Roland Spechtenhauser
Laas - Der erste Punkt der ersten Sitzung des Laaser Gemeinderates im neuen Jahr betraf die Ersetzung des Ratsmitgliedes Toni Perfler von der Bürgerliste Laas. In seinem Rücktrittsschreiben, das die Bürgermeisterin Verena Tröger dem Gemeinderat zur Kenntnis brachte, werden die Gründe für den Rücktritt angeführt, den Perfler bereits Ende Dezember mündlich angekündigt hatte. Im Schreiben verweist er unter anderem auf die jeweiligen Achtungserfolge, die er bei vergangenen Wahlen erzielt hatte. 2015 und 2020 wurde er mit den meisten Vorzugsstimmen hinter dem Bürgermeister Andreas Tappeiner (2015) bzw. der Bürgermeisterin Verena Tröger (2020) in den Rat gewählt.
„Wählerwille mit Füßen getreten“
Für den Gemeindeausschuss sei er „aus den verschiedensten Gründen“ nicht berücksichtigt worden. Im September 2020 kam die Bürgerliste auf 33,5% der Wählerstimmen und erreichte 6 Sitze im Gemeinderat. „Unsere Liste rechnete fest mit einem Sitz im Gemeindeausschuss. Wir wurden jedoch enttäuscht und dies, obwohl ich persönlich einen Achtungserfolg, aber insbesondere unsere jungen Kandidaten ein sehr gutes Wahlergebnis erreicht hatten,“ schreibt Perfler. Er hoffe, „dass nicht eine persönliche Freundschaft bzw. der Einfluss von außen die Erstellung des Gemeindeausschusses beeinflusst hat.“ Diese Aussagen von Perfler wies die Bürgermeisterin vehement zurück. Laut Perfler sei „der Wählerwille klar mit beiden Füßen getreten worden.“ Es sei nicht verwunderlich, „dass aufgrund solcher Ungerechtigkeiten insbesondere unsere Jugend die Freude an der Politik verliert.“ Auch auf angebliche Vorkommnisse im Vorfeld der Wahlen 2020 verweist Perfler. Verschiedene Verbände hätten einseitig Wahlwerbung für eine bestimmte Partei betrieben. Auch diese Umstände hätten dazu beigetragen, „dass ich von der Gemeindepolitik die Nase voll habe!“ Verena Tröger bedauerte den Rücktritt und dankte Toni Perfler für seine bisherige, gute Mitarbeit im Gemeinderat: „Er war und ist ein angenehmer Mensch.“ Als Nachfolger von Perfler wurde Roland Spechtenhauser willkommen geheißen. Er war mit 141 Stimmen der erste Nichtgewählte der Bürgerliste.
Große Schäden auf Straßen
Aufgestockt wurde im Rahmen einer Bilanzänderung das Ausgabenkapitel für die Instandhaltung des Straßennetzes. Mehrere Räte und Verwalter verwiesen darauf, dass es aufgrund der starken Schneefälle der vergangenen Monate entlang vieler Lande- und Gemeindestraßen zu außergewöhnlichen Schäden gekommen sei, die spätestens im Frühjahr zu Tage treten werden. Laut Reinhard Spechtenhauser wären angesichts dieser besonderen Umstände Sonderbeiträge des Landes gefragt. Wie es mehrfach hieß, wurde das Straßennetz generell in allen Gemeinden stark in Mitleidenschaft gezogen.
„Heißes Thema“ vertagt
Vorerst nicht abgestimmt wurde die Entdemanialisierung eines materiellen Anteiles des „Peernstadls“. Es geht darum, 3 der dortigen 16 öffentlichen Parkplätze dem sogenannten Apothekerhaus zuzuschreiben: einen für die Apotheke und 2 für die Wohnungen. Die Gemeinde will das Apothekerhaus gegen das „Koch Zenzl-Areal“ in der Nähe des Friedhofs tauschen. Ein Tauschvorvertrag wurde bereits Ende 2019 unterzeichnet. Dem Antrag von Andrea Perger von der Bürgerliste, die Entdemanialisierung zu vertagen, „weil noch einige Punkte zu klären sind“, stimmte der Gemeinderat auf Vorschlag der Bürgermeisterin einhellig zu. Auch Markus Riedl und weitere Räte hatten sich dafür ausgesprochen, das „heiße Thema“ zu vertiefen. Öffentliche Stellplätze im Bereich des Apothekerhauses gibt es nur wenige.
Dankeschön an Sportverein
Dass das Schwimmbad in Laas im Corona-Sommer 2020 überhaupt geöffnet werden konnte. ist der Bereitschaft des ASC Laas zu verdanken, kurzfristig die Führung zu übernehmen. Die Bürgermeisterin sprach dem Sportclub dafür ein dickes Dankeschön aus und würdigte auch den Einsatz des früheren Gemeindereferenten Ralf Muther. Ob es gelingt, heuer einen Pächter für die Sportanlagen inklusive des Gastronomiebereichs zu finden, ist offen. Gedacht wird an eine ganzjährige Führung. Sollte die Ausschreibung leer ausgehen, wird auf einen erneuten „Kraftakt“ seitens des Sportvereins gehofft, damit das Schwimmbad 2021 geöffnet werden kann. Für den Ausbau der Schwimmbadtechnik wurden im Zuge einer Bilanzänderung 50.000 Euro vorgesehen. Näher überprüfen will die Gemeinde auf Anregung von Walter Verdross (Bürgerliste), ob es sinnvoll wäre, Teile des ehemaligen Munitionsdepots in Tschengls zu erwerben. Das Land will eine Fläche im Ausmaß von 1.097 Quadratmetern veräußern. Laut Verdross könnte u.a. ins Auge gefasst werden, in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark ein Besucherzentrum oder eine ähnliche Einrichtung zu schaffen. In einigen Gebäuden des ehemaligen Militärgeländes sind bekanntlich Fledermäuse „in Miete“.
