Die Kletter-Routen erstrecken sich auf bis zu 80 Meter.

Erste Kletterwand an einer Staumauer eröffnet

Publiziert in 29 / 2015 - Erschienen am 25. August 2015
Martell - Aus der von der Bevölkerung über Jahrzehnte angstvoll und argwöhnisch beäugten Staumauer des Zufritt-Stausees in Martell ist inzwischen ein Mekka für Kletter­fans geworden. Es ist Südtirols erste künstliche Kletterwand auf einer Staumauer und außerdem die höchste des Landes. Möglich wurde dies durch die gute Zusammenarbeit zwischen der SEL Gruppe und der Gemeinde Martell sowie dem ­Alpenverein Südtirol (AVS), Sektion Martell. „Die Idee hatten sowohl wir vom AVS Martell wie auch die Betreibergesellschaft“, berichtete der Marteller AVS-Chef Peter Altstätter bei der offiziellen Eröffnung am 1. August und schilderte den weiteren Werdegang. Die Finanzierung erfolgte durch die Hydros und SEL sowie durch die Gemeinde Martell, während der Alpenverein die Koordinierung und Führung der Anlage übernahm. Mit der Errichtung des Klettergartens wurden die Bergführer der Alpinschule „Feel the Mountains“ aus Sulden betraut. Diese Kletterwand mit über 30 Routen (15 bis 20 m hoch) verschiedener Schwierigkeitsgrade (von 4a bis 7c) ist sowohl für Anfänger als auch für Profis geeignet. Geübte Kletterer können sich an den 80 Meter langen Routen probieren, welche über vier Seillängen bis ans obere Ende der Staumauer führen. Vor zehn, fünfzehn Jahren sei es nicht einmal möglich gewesen über die Staumauer zu gehen, geschweige denn ein solches Projekt zu realisieren. „Die Kletterwand auf der Staumauer ist neben der Kletterhalle und den Felsklettergärten in der Umgebung eine besondere Attraktion für Einheimische und Touristen und eine enorme Aufwertung für Martell“, lobte Bürgermeister Georg ­Altstätter. In diesem Sinne äußerte sich auch Landesrat Richard Theiner. Dieses Projekt reiht sich in eine Reihe von Vorhaben der Landesenergiegesellschaft ein, ihre Strukturen der Bevölkerung näher zu bringen. „Imposant und toll, was hier in einer Gemeinschaftsarbeit verwirklicht wurde“, so Theiner. Der Präsident der SEL AG, Wolfram Sparber, sprach von einem Mehrwert für die Bevölkerung. Durch die Kletterwand auf der Staumauer könne dieses technische Bauwerk aus einem ganz neuen Blickwinkel gesehen und regelrecht erlebt werden. „Da sieht man, dass man auch mit weniger Geld schöne Initiativen ergreifen und etwas für die Bevölkerung machen kann“, sagte der AVS Landesvorsitzende Georg Simeoni in Anspielung auf den neuen Klettertempel in Bruneck. Nach der Segnung durch Pfarrer Johann Lanbacher, bei der auch einige „Spritzer“ von oben kamen, eröffneten Bürgermeister Georg Altstätter und Wolfram Sparber mit einer „Klettertour“ diesen Klettergarten. Umrahmt wurde die Feier im Beisein weiterer Ehrengäste von den Alphornbläsern aus Naturns. Viele Kinder und Erwachsene nutzten die Gelegenheit zum besonderen Klettererlebnis. Abgerundet wurde das Programm mit Führungen und einer Schauübung der Bergrettung. Die SEL Staumauer Martell ist bis Ende September täglich von 9.00 bis 21.30 Uhr sowie jeden Mittwoch bis 23.00 Uhr geöffnet und kann kostenlos genutzt werden. Ossi
Oskar Telfser
Oskar Telfser

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