Es bewegt sich was in Mals
Publiziert in 7 / 2016 - Erschienen am 24. Februar 2016
Mals - Noch ein Film über die schadhaften Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft? Ja, aber nicht nur. Was dazu neigt, ohnmächtig zu machen, wie Infos über Riesen-Hühnerställe, schleichenden Raub der Erfahrungen bretonischer Fischer durch Wissenschaftler, die dieses Wissen an die Industrie-Fischerei weitergeben, Hunger in Amazonien, bedingt durch den großflächigen Anbau von Soja und die zweigeteilte Meinung eines Mitarbeiters des Saatgutherstellers Pioneer Hi-Bred, der beruflich Rumänien mit hybridem Saatgut versorgt, privat der Meinung ist: „We fucked up the West. Now we fuck up Romania“, hat auf eine Initiative der Bewegung Hollawint kaum Chance, Zuschauer gelähmt zurückzulassen. Eingeladen waren lokale Initiativen, die daran arbeiten, Wissen um nachhaltigen Anbau von Lebensmitteln zu vermitteln: Das jeden 1. Donnerstag im Monat in Mals stattfindende Gärtnernetzwerk, die verschiedene Gemüsearten anbauende Sozialgenossenschaft vinterra (Mals), sowie die Sozialgenossenschaft Vinschgau, vorgestellt von Präsident Manuel Rammlmair. Thea Hofer, seit Jahren das geopolitische Thema der globalen Landwirtschaft ihren Schülern nahe bringend, stellte den Film „We feed the World“ von Erwin Wagenhofer vor. Seine Filme „Let‘s make money“ und „Alphabet“ sind am 25. Februar und 10. März zu sehen (19.30 Uhr, Kulturhaus). Weitere lokale Initiativen laden dann zur Vernetzung ein. kat
Katharina Hohenstein