Es ging zwar alle an, aber nicht alle gingen hin
Publiziert in 43 / 2013 - Erschienen am 4. Dezember 2013
Kompakt, informativ, umfassend, aber im Zeichen der schwierigen Wirtschaftslage ging die 2. Energiemesse Südtirol in Naturns über die Bühne.
Naturns - Radikale Stimmen meinten: „Diese Energiemesse war ein Flop!“ Tatsächlich unterschied sich die Ausgabe 2004 deutlich von der in diesem Jahr. Trotz des zusätzlichen Vortragsprogrammes, trotz der 20 Standbetreiber, die es nicht beim Auflegen von Prospekten beließen, sondern kompetent erläuterten und berieten, hat sich der Besucherstrom um mehr als die Hälfte reduziert. Unter den Ausstellern war der Vinschgau mit der Holzbauweise der Zimmerei Bernhard Mair aus St. Valentin auf der Haide, mit dem Sonnenhaus des Bauunternehmens Günther Gemassmer in Kortsch, dem Experten für Biomasseheizungen San-Hell aus Tabland und dem Passivhaus-Planer Patrick Folie aus Plaus vertreten. s
„Seit der 1. Energiemesse
hat sich vieles getan“
der Vinschger: Herr Umweltreferent Christanell, wie lässt sich die Energiemesse 2004 mit der von 2013 vergleichen?
Zeno Christanell: Insgesamt kann man von einem interessanten und vielfältigen Programm reden. Wir haben im Vorfeld weit über den Messe-Inhalt hinaus viele praktische Informationen ausgegeben. Klar sagen muss ich aber, dass für den Aufwand, den wir betrieben haben, zu wenig Besucher gekommen sind. Wir schätzen so an die 800; 2004 hatten wir im selben Zeitraum ungefähr 2.000. Zurückzuführen ist das sicher auf die wirtschaftlich schwierigeren Zeiten. 2004 gab es sicher mehr Bauwillige. Man fühlte das Thema anders. 2013 scheint eine Sättigung an Informationen erreicht zu sein.
Kann man nicht einfach sagen, dass weniger Geld zur Verfügung steht?
Das ist sicher der Hauptgrund. Der Wohnungsmarkt ist nicht mehr so prosperierend wie noch 2004. Das sieht man auch an der Lage der Bauwirtschaft. Trotzdem halte ich es für wichtig, die Messe organisiert zu haben. Man hat die Menschen abgeholt und sie darüber informiert, was der neueste Stand ist. Umwelt und Energiesparen werden die Themen der Zukunft sein. Wir dürfen uns nicht vormachen, dass alles schon abgehandelt ist.
Spielen die vielen Messen, die zuvor und danach angesetzt waren, wie die Klimahaus-, die Landwirtschaftsmesse oder die Herbstmesse, auch eine Rolle?
Sicher. Bei jeder Messe kommen die Themen Heizen mit Biomasse oder Energiegewinnung über Photovoltaik zur Sprache. Das ist richtig. Wo es noch aufzuholen gilt, ist das Thema Mobilität.
Günther Schöpf

Günther Schöpf