Es sind Menschen, die eine Feuerwehr bilden
Publiziert in 16 / 2016 - Erschienen am 27. April 2016
Nach 45 Jahren fand wieder ein Feuerwehrtag
des Bezirks Obervinschgau in Langtaufers statt.
Pedross - Bürgermeister und Hausherr Heinrich Noggler konnte der beachtlichen Riege an Ehrengästen und den Abordnungen der 21 Wehren erklären, dass Langtaufers nichts mit der Länge des Tales zu tun hat, sondern sich von „Land Tafers“ herleitet. Die konkrete Übersicht an männlicher und weiblicher Schlagkraft aus sieben Gemeinden - derzeit 807 zu 16 - lieferte Bezirkspräsident Manfred Thöni. Mit Erleichterung habe er festgestellt, dass der Rückgang bei der Jugend im letzten Jahr gestoppt werden konnte. Er lobte den Fortbildungswillen der Suldner Wehr und betonte die zahlreiche Beteiligung der Burgeiser. Er nannte es ein Glück, dass 75% der zur Verfügung stehenden Geldmittel von der Bevölkerung und nur 25% von der öffentlichen Hand aufgebracht würden. Bezirksinspektor Peter Theiner zeigte sich überzeugt, dass die Obervinschger Wehren nur deswegen so erfolgreich seien, weil 2015 3.009 Wehrleute in 11.509 Einsatzstunden bei 75 Brandeinsätzen und 280 technischen Hilfeleistungen „mehr getan hätten als nötig war“. Zusammen mit anderen Diensten und Übungsstunden haben 8.904 Wehrleute unglaubliche 30.822 Einsatzstunden geleistet. Aus der langen Liste außergewöhnlicher Einsätze ragte der Großbrand in Taufers im Münstertal am 23. August 2015. Feuerwehrarzt Helmut Rauner griff als erster das Thema „Wehrmann und -frau als Mensch“ mit Schwächen und Stärken auf. „Wir sind nur so gut, wie es uns innerlich gut geht“ stellte er fest. Auf den Faktor Begeisterung setzte Jugendreferent David Waldner, der über einen Aufschwung bei den Jugendwehren berichtete und sich mehr Zuwendung der Kommandanten wünschte. Eindeutig müsse mehr in den „Faktor Mensch“ investiert werden, meinte Landespräsident Wolfram Gapp in seinen Grußworten. Er knüpfte an die Predigt von Don Klaus Rohrer in der Messfeier an, als er sagte: „Wir müssen mehr miteinander reden und wieder einander zuhören. Soziale Medien sind dafür kein Ersatz.“ FF-Landesrat Arnold Schuler ging auf die organisatorischen Änderungen beim Zivilschutz, auf die Vergabe der Beiträge an die Gemeinden und die zukünftige Verwendung der Notrufnummern 112 und 113 ein. Ein weiteres Zeichen, wie die Menschen hinter ihren Aufgabenbereichen geschätzt werden, ergab sich aus den Ehrungen. Franz Josef Warger (Laatsch), Karl Sagmeister (Plawenn), Cesare Gentilini (Tartsch), Erwin Oberthaler (Schluderns), Leo Freitag (Graun), Hubert Schöpf (Reschen) und Martin Prugger (Lichtenberg) wurden für 40 Jahre als aktive Feuerwehrmänner mit dem Verdienstkreuz in Gold ausgezeichnet. s

Günther Schöpf