Es soll blühen
Pilotprojekt zum „blühenden Vinschgau“ in Schluderns.
SCHLUDERNS - Gleich mehrere Gemeindearbeiter aus Vinschger Gemeinden fanden sich am 18. Oktober in Schluderns ein. Im Rahmen des Projekts „Blühender Vinschgau“ stand die Ansaat der ersten Beispielfläche auf dem Programm. Hierfür war ein Platz direkt an der Vinschger Staatsstraße beim Bahnhof gefunden worden. Naturgartenplanerin Ingrid Völker aus Großweil (Bayern) und Herbert Liebelt, der Bauhofleiter im bayerischen Bad Grönenbach, waren in den Vinschgau gekommen, um den Gemeinden bei der Aussaat behilflich zu sein. „Wir wollen damit eine Initialzündung für euch setzen“, betonte Völker. Insbesondere am Anfang sei eine Begleitung wichtig, der Umgang mit Wildpflanzen sei oft kompliziert. Es gehe darum, „ein Gefühl zu bekommen“.
Die gemeindeeigene Fläche in Schluderns ist die erste, wo im Rahmen des Projekts eine Grünfläche entstehen soll. Viele weitere sollen freilich folgen. „Die Gemeinde Schluderns stellte die Fläche für das Pilotprojekt zur Verfügung. Verschiedene Pflanzen werden hier eingesetzt. Wir sind selbst gespannt, was draus wird“, erklärte Markus Niederegger, der Vorarbeiter des Bauhofs Schluderns. Mit dem Projekt soll im öffentlichen Raum ohne viel Mehraufwand die Biodiversität gefördert werden. Es gelte, Rückzugsräume für Insekten zu schaffen, öffentliche Flächen solchen als Blumenwiesen für diese dienen.
Auf dem Weg zur Region des „Netzwerkes blühende Landschaft“
Bereits 2022 hat die Bezirksgemeinschaft Vinschgau auf Anregung der Umweltschutzgruppe Vinschgau das Projekt „Blühender Vinschgau“ ins Leben gerufen. Der Vinschgau solle eine Region des „Netzwerkes blühende Landschaft“ werden. Die Gemeinde Bad Grönenbach ist bereits Teil des Netzwerks. Wie berichtet (siehe der Vinschger 12/2023) hatten im Juni bereits Vinschger Bauhofmitarbeiter, Gemeindegärtner, Vertreter der Arbeitsgruppe Stilfs und der Umweltschutzgruppe Vinschgau eine Lehrfahrt zum Bauhof Bad Grönenbach unternommen, um zu lernen, wie man öffentliche Flächen als Blumenwiesen für Insekten anlegt und pflegt. Das „Netzwerk blühende Landschaft“ ist eine Organisation, die sich seit jeher gezielt auf das positive Bild einer blühenden Landschaft für alle bestäubenden Insekten ausgerichtet hat. Im Mittelpunkt steht dabei „das schaffende Bemühen, die umsichtige Pflege und der leidenschaftliche Einsatz von Menschen, die geeint durch das gemeinsame Ziel eines harmonischen Zusammenlebens von ‚Biene, Mensch, Natur‘ anpacken“, heißt es vonseiten der Organisation.
Regionales Saatgut wichtig
Am 19. Oktober fand im Sitzungssaal der Bezirksgemeinschaft in Schlanders ein runder Tisch zum Thema „regionales Saatgut“, organisiert von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau und dem „Netzwerk blühende Landschaft“ statt. Dabei wurde unterstrichen, warum es wichtig sei regionales Saatgut, also jenes aus der Umgebung bzw. von dort, wo es dieselbe Flora und Fauna gibt – oder noch besser lokales Saatgut - zu verwenden. Dies unter anderem, weil sich die heimischen Insekten an die hiesigen Wildpflanzen angepasst haben.