Feuerwehren leisten Großes
Bezirksfeuerwehrverband Obervinschgau zieht Bilanz
Taufers im Münstertal - Mit 796 aktiven Feuerwehrmännern und 21 aktiven Feuerwehrfrauen bilden die 21 Freiwilligen Feuerwehren des Feuerwehrbezirks Obervinschgau eine strake und schlagkräftige Gemeinschaft. Dies zeigte sich auch beim 64. Bezirksfeuerwehrtag, der am 7. April im neuen, schönen und geräumigen Musik-Probelokal im Gemeindehaus in Taufers im Münstertal stattgefunden hat. Neben den aktiven Mitgliedern konnte der Bezirkspräsident Manfred Thöni auch auf eine stattliche Zahl von Mitgliedern in den Jugendgruppen verweisen.
9 Jugendgruppen
Zum Jahresende 2018 setzten sich die 9 Jugendgruppen aus 62 Buben und 20 Mädchen zusammen. Nicht unerwähnt ließ Thöni die 88 Ehrenmitglieder, die 109 Mitglieder außer Dienst, die 97 unterstützenden Mitglieder und speziell auch die Patinnen. Zum Haushalt 2018 der Feuerwehren teilte der Bezirkspräsident mit, dass er zu 60% mit der Unter-
stützung der Bevölkerung gespeist wurde. In absoluten Zahlen waren dies 750.000 Euro. 500.000 Euro kamen von der öffentlichen Hand. Manfred Thöni dankte allen öffentlichen Geldgebern, nicht zu zuletzt auch den Gemeinden. Besonders hervorgehoben hat er die koordinierende Mithilfe des Malser Bürgermeisters Ulrich Veith beim Austausch der Bezirksdrehleiter. Neben Veith waren auch die Bürgermeister Alois Frank, Karl Bernhart und Peter Trafoier sowie die Bürgermeisterin von Taufers, Roselinde Gunsch Koch, zur Bezirkstagung gekommen. Sie stellte als Hausherrin die Grenzgemeinde Taufers im Münstertal vor.
476 Einsätze
Mit Daten und Zahlen zu den Einsätzen, Übungen, Schulungen und weiteren Tätigkeiten der Feuerwehren im Jahr 2018 wartete Bezirksinspektor Peter Theiner auf. Die Wehren rückten zu 72 Brandeinsätzen und 389 technischen Hilfeleistungen aus. Zudem gab es 15 Fehlalarme. Bei den insgesamt 476 Einsätzen wurden 10.140 freiwillige Einsatzstunden geleistet. Auf größere Einsätze ging der Bezirksinspektor etwas näher ein. Die Palette reichte von Einsätzen bei den Lawinenabgängen Ende Jänner 2018 in Langtaufers über mehrere Großbrände bis hin zu schweren Verkehrsunfällen. Auch über Brandschutz- und Ordnungsdienste, Übungen, Ausbildungen, Schulungen an der Landesfeuerwehrschule, die Teilnahme an Bewerben, sportliche Veranstaltungen und weitere Tätigkeiten berichtete Theiner. Der Bezirksjugendreferent David Waldner konnte ebenfalls auf ein tätigkeitsreiches Jahr zurückblicken. Insgesamt leisteten die Jugendlichen und Betreuer 3.852 Stunden für die Ausbildung und 643 für Bewerbe und Zeltlager. 12 Jugendliche traten 2018 in den aktiven Dienst über. Es gab 20 Neueintritte und 24 Austritte. Ein insgesamt gutes „gesundheitliches Zeugnis“ stellte der Bezirksfeuerwehrarzt Helmut Rauner den 404 Atemschutzträgern im Bezirk aus. Zumal Rauner heuer den 65. Geburtstag gefeiert hat, scheidet er als Bezirksfeuerwehrarzt aus. Manfred Thöni überreichte ihm für die 29-jährige, vorbildhafte Ausübung dieser ehrenamtlichen Tätigkeit ein kleines Geschenk und gab der Hoffnung Ausdruck, dass Helmut Rauner dem Feuerwehrbezirk als „Ziehvater“ der Sketch-Serie „Flourl und Florin“ erhalten bleibt. Auch beim heurigen Bezirkstag warteten Rauner und der Bezirksfeuerwehrkurat Florian Öttl mit einem Sketch auf. Es ging darum, die Wehrleute auf unterhaltsame Art auf die Bedeutung der körperlichen und seelischen Gesundheit hinzuweisen. Florian Öttl hatte zum Auftakt des Bezirksfeuerwehrtages einen Gottesdienst in der Pfarrkirche zelebriert. Musikalisch mitgestaltet hat den Tag die Musikkapelle Taufers. Der Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp, der auch die Grüße des Landesrates Arnold Schuler überbrachte, lobte die Tätigkeiten des Bezirksverbandes Obervinschgau.
Flächendeckender Dienst
Zum Feuerwehrwesen insgesamt sagte er, dass in Südtirol ein flächendeckender, professioneller Dienst mit gut ausgebildeten und ausgerüsteten Wehrleuten garantiert werden könne. Ein weiterer Beweis dafür sei bei den Windwürfen geliefert worden, die Ende Oktober 2018 in 86 Südtiroler Gemeinden zum Teil sehr große Schäden in den Wäldern angerichtet haben. Auch der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger meinte, „dass wir uns glücklich schätzen können, derart schlagkräftige Feuerwehren zu haben.“ Das Gegenteil davon habe er unlängst in Amatrice erleben müssen: „Rund 3 Jahre nach dem Erdbeben sieht es dort immer noch so aus wie kurz nach den Erdstößen. Es hat sich nichts getan. Kein einziger Baukran ist zu sehen.“ Grußworte im Namen der Landesämter überbrachte Georg Pircher vom Forstinspektorat Schlanders, Patrick Rietmann, Kommandant der Feuerwehr Val Müstair, im Namen der Nachbarwehren im Val Müstair und im Bezirk Landeck, und Wolfgang Gunsch, Leiter der CNSAS-Bergrettungsstelle von Taufers, im Namen der anderen Rettungsorganisationen.
Verdiente Wehrmänner geehrt
7 Feuerwehrmänner wurden für ihren 40-jährigen, ehrenamtlichen Dienst mit dem Verdienstkreuz in Gold geehrt: Ewald Josef Veith (Prad), Karl Josef Angerer (Mals), Meinrad Niederfriniger (Laatsch), Wolfgang Blaas (Laatsch),
Herbert Theiner (Ulten-Alsack), Raimund Kapeller (Taufers) und Johann-Alois Spiess (Taufers). DasVerdienstkreuz in Silber für 15-jährige Tätigkeit im Bezirksausschuss erhielt Florian Öttl, jenes für 10-jährige Tätigkeit im Ausschuss Klaus Obwegeser, Manfred Thönis Stellvertreter.
