Ulrich Gamper, Florian Ruatti, Friedrich Ganthaler, Luis Durnwalder und Andreas Heidegger (von links); Arnold Schuler am Mikrophon.

Fortschritt trotz „holländischer Verhältnisse“

Publiziert in 1 / 2014 - Erschienen am 15. Januar 2014
Ein überraschender Fund erbrachte den Beweis: Die Etschgenossenschaft Naturns-Töll ermöglichte den Bau der Vinschgerbahn und den Wohlstand im Tal. Naturns - Ohne die zwei Obstkisten mit vergilbten und verstaubten Schriftstücken im Stadel der Herta Tappeiner wäre das umfangreiche Buchprojekt nicht in Angriff genommen worden. Ohne das Buch von Friedrich Ganthaler hätte Obmann Florian Ruatti und Sekretär Herbert ­Höllrigl nicht den scheidenden LH Luis ­Durnwalder, seinen Nachfolger als Landesrat für Landwirtschaft und ehemaligen Bürgermeister von Plaus, Arnold Schuler, die BMAndreas Heidegger von Naturns und Ulrich ­Gamper von Algund, die Genossenschaftsmitglieder der Gemeinden Naturns, Plaus, Partschins und Algund zum Tag der offenen Tür einladen können. Ohne den Überraschungsfund hätte Ganthaler nicht in neun Jahren Hunderte von Dokumenten in altdeutscher Kurrentschrift transkribieren und in Archiven von Meran, Bozen, Innsbruck und Wien forschen können. Es wären nie so viele unbekannte Fotografien aus Privatsammlungen aufgetaucht. Nie wäre eine derart umfangreiche Dokumentation über die Besiedelung der Talsohle, die Geschichte der Naturkatastrophen und die Anfänge der Wildbachverbauung zusammen gekommen. Kartenwerk, Zeitungsartikel und Fotodokumentation im Buch „Die Etschgenossenschaft Naturns-Töll. Entwicklung und Wohlstand im Untervinschgau“ belegen anschaulich die Notwendigkeit der Genossenschaftsgrün dung am 7. Juli 1902. Außerdem - Bürgermeister Heidegger hat es in seinem Grußwort erwähnt - spielte und spielt die Genossenschaft eine „wertvolle Rolle im Zivilschutz“. Landeshauptmann Durnwalder bezeichnete das „seitenstarke Buch“ als „Tirolensie“, die es unbedingt gebraucht habe, um zu erklären, wie die Eisenbahn durch den Vinschgau gebaut und der heutige Wohlstand erreicht worden ist. Arnold Schuler sprach von den „holländischen Verhältnissen in Plaus“ und den Leistungen der Etschgenossenschaft, die unter dem Etschpegel liegende Sumpflandschaft in fruchtbare Felder verwandelt zu haben. Bürgermeister Gamper staunte über die Etschregulierung in nur drei Jahren. Heute würde allein die Genehmigung von Kleinprojekten mehr Zeit beanspruchen. Die Gemeinde Algund ist über die Fraktion Ried Mitglied der Genossenschaft. Den „Abend der offenen Tür“ am Sitz der Genossenschaft in der Hilbstraße von Naturns ergänzte ein Film von Fritz Götsch über die heutigen Aufgaben der Genossenschaft. Für die festliche Stimmung sorgte ein Posaunenquartett mit Albert Gruber, Martin Wenter, Philipp Götsch und dem jungen ­Johannes Höllrigl. Informationen zum Buch können bei der Etschgenossenschaft unter info@etschgenossenschaft.it, Telefon 0473 420665 eingeholt werden. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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