Fünf Steine, fünf Ringe
Schlanders/Vinschgau - Um Olympia auch in Südtirol sichtbar zu machen, wurde in den vergangenen Wochen an mehreren Orten ein zeitgenössisches Kunstwerk angebracht, das von den Stoanernen Mandln inspiriert wurde. An fünf strategischen Verbindungspunkten zwischen den olympischen Austragungsorten, also in St. Lorenzen, Antholz, Auer, Toblach und Vetzan sind die Stoanernen Mandln zu sehen. Damit werden Figuren, die seit Jahrhunderten auf Bergpässen und Hochebenen in Südtirol aufgestellt werden, mit den olympischen Symbolen verbunden. Die Stein-Installationen stehen für Frieden, Wettkampf, Respekt und Gemeinschaft. Sie wurden von der Firma Pertoll aus Eppan umgesetzt, die Idee und das Konzept zu den Stoanernen Mandln stammen von den Boznern Mario Varesco und Marco Fontanesi. Dass die entstandenen Kosten für diese zeitgenössischen Kunstwerke von vielen Menschen in den sozialen Medien beanstandet werden, war zu erwarten. In Vetzan ließ die Gemeindeverwaltung den Kreisverkehr rund um die Stein-Installation ansprechend gestalten. Die anderen Kreisverkehre auf dem Gemeindegebiet fristen allerdings ein kümmerliches Dasein. Überwuchert von verdorrten Stengeln und invasiven Neophyten sucht sich der für den Sonnenberg typische Walliser Schwingel mühsam seinen Platz; Stauden und Blüten in schöner Herbstfärbung fehlen zur Gänze. Man verzeihe mir meinen Dilettantismus der zeitgenössischen Kunst gegenüber, aber der Kreisverkehr in Spondinig schlägt alles! Hand aufs Herz: Wie viele von Ihnen verstehen auf Anhieb, was die drei schweinchenrosa Schlingen bedeuten? Dass es sich um die drei verschiedenen Zufahrtsstraßen zum Stilfserjoch handelt, wissen die wenigsten Einheimischen, geschweige denn die Touristen, die daran vorbeifahren. Und auch dieses Kunstwerk war bestimmt kein Schnäppchen. Da lob ich mir noch den alten Schlanderser Kreisverkehr, wo das blau-weiße Schlanderser Wappen von den Reisebussen aus wunderbar zu erkennen war. Auch sonst gibt es viele gute Beispiele im In- und Ausland, und an Fachleuten und Fachbetrieben fehlt es bei uns auch nicht. Noch einmal zurück zu Olympia: bleibt zu hoffen, dass von Olympia im Vinschgau nicht nur die Stoanernen Mandln und viel Durchzugsverkehr nach Livigno übrigbleiben.