Im Bild (v.l.): SBJ-Bezirksobmann Georg Mantinger, Landesobmann Hannes Dosser, Referent Alex Ploner und der Meraner SBJ-Bezirksobmann Matthias Gögele.

Für die Zukunft der Festkultur in Südtirol

Publiziert in 23 / 2013 - Erschienen am 19. Juni 2013
Die SBJ lud im Mai zu drei Vorträgen zum Thema Festkultur in ­Südtirol mit dem Eventmanager Alex Ploner ein, so auch in Tschirland. Tschirland - „Feste haben viel mit Kultur zu tun. Eine Kultur mit Stil. So wie ich mich präsentiere, nimmt mich der Gast wahr und entscheidet dann ob er wieder kommt oder nicht“, sagte der Eventmanager Alex Ploner aus dem Pustertal beim Vortrag „Festkultur: Zwischen Frust und Lust“ am 30. Mai im Bürgerstübele in Tschirland auf Einladung der Südtiroler Bauernjugend. Der dritte Abend dieser Vortragsreihe war an der Besucherzahl gemessen sicher der erfolgreichste, was Ploner sehr erfreute. An vielen Beispielen erklärte der Referent den etwa 50 Interessierten, wie Feste funktionieren können und wie es besser nicht gemacht werden sollte. Qualität soll bei den Festen das oberste Prinzip sein. Sehr setzt der Eventmanager auch auf heimische Produkte. „Hinter heimischen Produkten steht eine Geschichte. Der Gast will auf einem Kirchtag nicht das Gleiche aufgetischt bekommen, was er sonst auch bekommt.“ Ebenso entscheidend für ein erfolgreiches Fest ist die Musik. Man sollte versuchen mit der passenden Musik die Menschen zu unterhalten und zu begeistern, dann reduziert sich laut Ploner auch die Konsummenge an Alkohol. „Die Menschen trinken nur übermäßig, wenn sie von der Veranstaltung gelangweilt sind“, so der Referent. Auch der Tanz, der in Südtirol einmal eine sehr große Bedeutung gehabt hatte, müsse wieder aufgewertet werden. Laut einer Schweizer Studie sind die WCs am dritt­wichtigsten für Festbesucher. So darf auch hier nicht gespart und die Qualität und gewisse Standards müssen gewährleistet werden. Keinesfalls dürfe auf Kosten der Sicherheit gespart werden, denn Professionalität zum Beispiel im Bühnenaufbau oder Security-Bereich ist unumgänglich. „Ohne die vielen ehrenamtlich engagierten Leute, die mit sehr viel Herzblut und Engagement Veranstaltungen organisieren, gäbe es mancherorts ein tristes Dorfleben“, so der Referent, der die Ehrenamtlichkeit lobte. Aber trotzdem forderte er die Vereine auf, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und so neue, innovative Ideen und Wege zu entdecken, um die Gäste immer wieder zu begeistern. „Traut euch anders als alle anderen zu sein“, sagte Ploner. Außerdem appellierte er an die Interessierten, auch höhere Preise zu verlangen, denn wenn die Qualität und das Ambiente stimmen, dann werden die Besucher auch einiges mehr bezahlen. Auch sei endlich von dem Gedanken abzuweichen, dass Profit nur durch größtmöglichen Alkohol-Verkauf entsteht. Es sei an neuen Ideen zu feilen, welche die alltagsgestressten Besucher begeistern können. Der gelungene Vortragsabend endete mit einer Diskussion und einem Bauernbuffet. Manuel Gruber

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