Ehrensalve der Schützenkompanie Schluderns unter Hauptmann Dietmar Pali im Gedenken an Eduard Wallnöfer; im Bildhintergrund von links: Bürgermeister Erwin Wegmann, Herwig van Staa, Martha Stocker, Arno Kompatscher und Richard Theiner.

„Für uns ist er immer ein Schludernser geblieben“

Publiziert in 45 / 2013 - Erschienen am 18. Dezember 2013
Die Schludernser Dorfgemeinschaft feierte den 100. Geburtstag des Bergbauernbubs Eduard Wallnöfer vom Schludernser Sonnenberg Schluderns - Die Musikapelle Schluderns spielte sie zum Einzug. Im Saal des Kulturhauses stimmte sie Georg Thanei mit seiner Ziehharmonika an. Selten war die heimliche Hymne Tirols so vielen so nah gegangen wie zum 100. Geburtstag von Eduard ­Wallnöfer. Es war der zweite Satz von „Wohl ist die Welt so große und weit“, dem bei der Gedenkfeier in Schluderns eine besondere Bedeutung zukam und der zum roten Faden aller Festredner wurde. „Das allerschönste Stück davon“ war für den hoch geschätzten „Tiroler Landeshauptmann aus dem Vinschgau“ tatsächlich seine Heimat Südtirol. „Für sie etwas zu bewegen, war von Jugend an sein Herzensanliegen. Aber für uns ist er immer auch Schludernser geblieben“, sagte Bürgermeister Erwin Wegmann bei der Be­grüßung der Familienangehörigen und Ehrengäste, angeführt von Landeshauptmannstellvertreter Richard Theiner, dem designierten Landeshauptmann Arno Kompatscher, den Landtagspräsidenten Martha Stocker, Südtirol, und Herwig van Staa, Nordtirol. Richard Theiner betonte in seinen Grußworten die Nähe Wallnöfers zu den einfachen Menschen: „Er verstand sie und war immer einer der ihren.“ Für Tirol aber habe er Strukturen geschaffen, die man erst viel später als bahnbrechend erkannte. Arno Kompatscher erzählte von seiner ersten Begegnung mit Wallnöfer als junger Musikant beim Umzug in Innsbruck 1984 und nannte Wallnöfer „ein Synonym für den wirtschaftlichen Aufschwung Tirols“. Wallnöfers Schwiegersohn und selbst Alt-Landeshauptmann, Herwig Van Staa, würdigte an seinem Schwiegervater den „Blick für‘s Ganze“ und seine Leistungen als Schöpfer der ersten „Freihandelszone“ mit Vorarlberg, Tirol, Südtirol und Trentino, als Gründer der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer, Arge Alp, und als überzeugter Anhänger der Europa-Region Tirol. Der jüngere Sohn des Schludernser Ehrenbürgers, Landesveterinärdirektor Eduard Wallnöfer, war überwältigt und den Tränen nahe, als er den Schludernsern für ihre Hochachtung gegenüber seinem Vater dankte und erzählte, „wie Papa nach jeder Rückkehr über die Unrechtsgrenze am Reschen Trauer und Wehmut überkam“. Hatten zur Eröffnung der Feier die Erstklässler der Grundschule „Eduard Wallnöfer“ unter Schulleiterin Sonja Abart frisch und authentisch das Leben ihres „Landsmannes“ nachgezeichnet, beschloss Frieda Weissenhorn vom Außereggenhof am Schlanderser Sonnenberg mit einem Mundartgedicht die Erinnerung an ihren Vetter Eduard Wallnöfer, den sie „Lieblingsonkel“ nannte. Sie erzählte vom kargen Leben der Bergbauern und von ihrer Tante Marianne Klotz, Eduard Wallnöfers Mutter, die von den Tanaser Mühlhöfen stammte. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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