Gebietsschau zieht wie ein Magnet
Lichtenberg - Sehr gut besucht war die Brauviehschau „125 Jahre Gebietsausstellung Vinschgau“, die am 30. April in Lichtenberg stattgefunden hat. Über 80 Züchter aus dem ganzen Tal waren mit insgesamt über 180 Tieren vertreten. Vorgeführt und bewertet wurde vorwiegend Braunvieh, aber auch Jersey und Original Braunvieh waren zur Ausstellung gebracht worden. Hauptorganisator war Andreas Jäger aus Martell, der zusammen mit Anton Wallnöfer aus Lichtenberg und Alois Hellrigl aus Taufers im Münstertal den Vinschgau im Vorstand des Südtiroler Braunviehzuchtverbandes vertritt. Nicht unerwähnt ließ Jäger in seinen Eröffnungsworten die von der Landesregierung kürzlich beschlossene Unterstützung der Südtiroler Milchwirtschaftsbetriebe mit insgesamt 15 Millionen Euro. Diese Unterstützung sei wegen der hohen Produktionskosten, des niedrigen Milchpreises und der stark gestiegenen Futtermittel- und Energiekosten gerechtfertigt. Es handle sich aber nur um einen Tropfen auf den heißen Stein. „Wir möchten nicht als Bittsteller dastehen, sondern für unsere Produkte angemessene Preise bekommen, denn nur so lässt sich das Problem wirklich lösen“, sagte Andreas Jäger dem der Vinschger. Mit Grußworten an die Aussteller warteten u.a. der Prader Bürgermeister Rafael Alber und der Verbandsobmann Jakob Huber auf, der die Arbeit und den Einsatz der Vinschger Züchter lobte. Die Tiersegnung hatte Pfarrer Florian Öttl vorgenommen. Einen besonderen Dank zollte der OK-Obmann Andreas Jäger der Fraktion Lichtenberg mit dem Präsidenten Bernhard Wallnöfer an der Spitze, der Fraktion Prad für die Unterstützung beim Aufbau des Ausstellungsgeländes und nicht zuletzt allen Gönnern und Spendern von Preisen. Den Ehrenschutz hatten der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger und der Landtagsvizepräsident Sepp Noggler übernommen. Es waren Bauern aus dem Vinschgau, die sich vor über 125 Jahren als erste im damaligen Tirol in Zuchtgenossenschaften organisierten. Die Braunviehzuchtgenossenschaft Langtaufers wurde 1895 gegründet. Zuchtvieh aus dem Vinschgau ist weit über Südtirol hinaus bekannt und geschätzt. Wie im Ausstellungskatalog nachzulesen ist, hat sich das Braunvieh von einer Dreinutzungskuh (Milch, Fleisch, Arbeitsleistung) zu einer milchbetonten Zweinutzungskuh gewandelt. In den 1970er Jahren kam es zur Einkreuzung mit amerikanischen Brown Swiss Stieren. Das ursprüngliche Original Braunvieh verschwand fast gänzlich, „erfährt in den letzten Jahren aber auch im Vinschgau wieder einen Aufschwung.“ Die Jersey-Rasse hat im Vinschgau vor über 20 Jahren Einzug gehalten. Heute stehen im Vinschgau fast 4.500 Braunvieh-Kontrollkühe sowie über 80 Jersey-Kontrollkühe.
