Walter Haefeker bei seinem Vortrag in Mals im Jahr 2015.

Gefahr für die Bienen

Publiziert in 8 / 2018 - Erschienen am 6. März 2018

Vinschgau - Neonicotinoide sind ein Risiko für Bienen. Das hat kürzlich die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) bestätigt. Laut der Studie können Wild- und Honigbienen aufgrund von Neonicotinoiden die Orientierung verlieren. Auch ihre Lernfähigkeit leidet. Sie sterben früher, wenn sie mit diesen Insektiziden in Kontakt kommen. Dass Neonicotinoide den Wild- und Honigbienen schaden, hatten wissenschaftliche Studien schon mehrfach vermuten lassen. „Der chemische Pflanzenschutz, speziell der Einsatz von Neonicotinoiden, haben toxische Auswirkungen auf Honigbienen, Hummeln und Solitärbienen“. Diese These hatte Walter Haefeker aus Bayern, Imker und Präsident der Vereinigung der Europäischen Berufsimker, bereits im April 2015 bei einem Vortrags- und Diskussionsabend zum Thema „Pestizide und Bienensterben“ im Kulturhaus in Mals aufgestellt. Wie Haefeker damals erklärte, sei schon seit Jahren wissenschaftlich belegt, „dass es Zusammenhänge zwischen dem Einsatz von Pestiziden und dem Bienensterben gibt.“ Die jetzigen Schlussfolgerungen der Efsa werden den Risikomanagern der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten übermittelt, die mögliche Änderungen der derzeit bestehenden Beschränkungen für den Einsatz der betreffenden Pestizide in Betracht ziehen sollen. Seitens der Chemie- und Pharmaindustrie kam Kritik: Die Efsa-Schlussfolgerungen stünden im Widerspruch zu anderen wissenschaftlichen Beurteilungen zur Bienengesundheit. Erfreut darüber, dass die Efsa endlich aufgewacht ist, zeigt sich u.a. der Malser Apotheker Johannes Fragner-Unterpertinger. Er verweist auf Neonicotinoide, die auch in Südtirol eingesetzt werden. Weitere Infos zum Thema Bienen gibt es im Internet (www.der-malser-weg.com, Kategorie Bienen).

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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