Gemeindeübergreifende Verwaltungseinheiten
Publiziert in 31 / 2016 - Erschienen am 7. September 2016
Schlanders - Über allgemeine Vorhaben und solche, die speziell den Vinschgau betreffen, wurde am 1. September bei einem Treffen der Vinschger Bürgermeister/innen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Arnold Schuler und Gemeindeverbandspräsident Andreas Schatzer am Sitz der Bezirksgemeinschaft in Schlanders diskutiert. Der Schwerpunkt der Aussprache mit Schuler war die geplante Neuausrichtung der Gebietskörperschaften, im Besonderen der Gemeinden. Wie Bezirkspräsident Andreas Tappeiner nach dem Treffen dem der Vinschger erklärte, gehe es grundsätzlich darum, bestimmte Dienste der Gemeinden zu Verwaltungseinheiten zusammenzuführen. Es werde z.B. daran gedacht, die Buchhaltung mehrerer Gemeinden oder andere Dienste zusammenzulegen. Auch auf der Ebene der Sekretariate und auf anderen Führungsebenen werden Verwaltungseinheiten angedacht. Mit solchen Einheiten könnten Kompetenzzentren geschaffen werden, sodass die Qualität der Dienste verbessert werden kann. Im Vinschgau sollen höchstens 5 Verwaltungseinheiten entstehen, und zwar nicht von oben verordnet, sondern auf Wunsch der betroffenen Gemeinden. Hand in der Hand mit der Schaffung der Einheiten sollen laut Tappeiner auch Geldmittel seitens der Region fließen. Die Autonomie und Eigenständigkeit der Gemeinden würden nicht angetastet. „Wir sprechen hier von Vorhaben, die nicht sofort umgesetzt werden, sondern erst in Zukunft. Es besteht kein zeitlicher Druck“, so Tappeiner. Andreas Schatzer habe eingeräumt, dass es beim Modell zur Finanzierung der Gemeinden Nachbesserungsbedarf gebe. Kritik am derzeitigen Modell habe vor allem der Grauner Bürgermeister Heinrich Noggler geäußert. Schatzer habe Verbesserungen für 2017 zugesagt. Mit Arno Kompatscher wurde u.a. über große Bauvorhaben gesprochen. Beim Tunnel in der Gemeinde Kastelbell-Tschars, bei der Elektrifizierung der Vinschgerbahn, bei der Erweiterung des Oberschulzentrums in Schlanders und bei weiteren Vorhaben liege man im Zeitplan. Mit dem Bau des Schülerheims in Mals könne allerdings wegen fehlender Geldmittel frühestens 2021 begonnen werden. Zugesagt hat der Landeshautmann, sich dafür einzusetzen, dass für die Gestaltung bzw. Aufwertung der Festung in Gomagoi auch Geldmittel aus dem sogenannten Grenzgemeindenfonds eingesetzt werden können. Tappeiner hofft, dass dieses Vorhaben bereits 2017 angegangen werden kann. Weitere Vorhaben und Themen, die speziell den Vinschgau betreffen, sollen bei einem weiteren Treffen mit dem Landeshauptmann im Herbst erörtert werden. sepp
Josef Laner