Blühflächen in Martell
Bioflächen in Schluderns

Gemeinsam für mehr Artenvielfalt

Vorschläge zur Gestaltung von Wildpflanzenflächen sind willkommen.

Publiziert in 23 / 2025 - Erschienen am 16. Dezember 2025

Vinschgau - Der weltweite Biodiversitätsverlust ruft zum Handeln auf. Lokal kann die Biotopvernetzung durch Flächen mit heimischen Wildpflanzen gefördert werden. 9 Gemeinden aus dem Vinschgau, inklusive einer Gemeinde aus Österreich, haben im Rahmen des Interreg-Projektes „Blühende Terra Raetica“, gefördert durch die Europäische Union im Programm Italien-Österreich, anhand kleiner Pionierflächen die Anlage und Pflege naturnaher Flächen im öffentlichen Raum kennen gelernt. Die Verwendung heimischer Wildpflanzen in der Gartengestaltung oder auch in der Gestaltung öffentlicher Bereiche wird bereits in einigen Ländern erfolgreich praktiziert. Ausreichend verfügbar sind regionale Pflanzen und Samen allerdings vielerorts noch nicht. Dabei sind heimische und vor allem regionale Pflanzen bestens an die lokalen Bedingungen angepasst. Im Lauf der Evolution haben sich enge Beziehungen zwischen Pflanzen und Tieren entwickelt „Es mag sein, dass der Anblick von Wiesenpflanzen im Vergleich zu züchterisch veränderten Kulturformen uns Menschen nicht direkt ins Auge sticht, doch wenn wir erst einmal die Gelegenheit haben zu sehen und zu hören, wieviel Leben in einer Fläche aus Wildpflanzen steckt, dann sehen wir den Wert einer Pflanzung mit anderen Augen“, so die Naturgartenplanerin Ingrid Völker, die das Projekt geleitet hat. Somit haben öffentliche Flächen laut Völker Vorbildcharakter und laden auch Private zum Nachahmen ein. Vor allem Tiere und Pflanzen der Magerstandorte sind vom Verlust ihres Lebensraums betroffen. Die Entwicklung artenreicher Magerstandorte erfordert etwas Geduld und nur eine entsprechende Pflege führt zu nachhaltigem Erfolg. Die Mitarbeiter der lokalen Bauhöfe wurden über 2 Jahre bei der Anlage und Pflege begleitet. Die neu entstandenen Wildpflanzenflächen bieten nicht nur Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, sondern auch spannende Beobachtungsmöglichkeiten für die Bevölkerung. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, diese Bereiche zu entdecken, zu beobachten und zu genießen.

Ideen für geeignete Fläche gesucht

Wer Ideen hat, wo künftig weitere naturnahe Flächen im Rahmen eines möglichen Folgeprojekts entstehen könnten, ist eingeladen, diese Vorschläge an die jeweilige Gemeindeverwaltung oder die Bezirksgemeinschaft Vinschgau (info@bzgvin.it, 0473 736800) weiterzugeben. Jede Anregung kann dazu beitragen, die Biotopvernetzung vor Ort weiter zu stärken und den Siedlungsraum noch lebenswerter zu gestalten.

Josef Laner
Josef Laner

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