Nach vielen Jahren haben die „Schlanderser Gespräche“ heuer wieder in Schlanders stattgefunden.
Thierry Müller
Paul Stopper

Grenzüberschreitende Mobilität im Brennpunkt

Publiziert in 17 / 2023 - Erschienen am 26. September 2023

Schlanders - Im Mittelpunkt der „Schlanderser Gespräche“, zu denen sich am 18. September zahlreiche Vertreter aus dem Rätischen Dreieck im Haus der Bezirksgemeinschaft in Schlanders versammelt hatten, stand die grenzüberschreitende Mobilität. Willkommen geheißen wurden die Mitglieder des Arbeitskreises „Mobilita Raetica“ von Bezirkspräsident Dieter Pinggera. Als Quantensprung des öffentlichen Verkehrs im Dreiländereck bezeichnete Thierry Müller, Abteilungsleiter des Amtes für Energie und Verkehr Graubünden sowie Leiter des Arbeitskreises, die Schnellbuslinie Mals-Landeck, die am 10. Dezember 2023 in Betrieb genommen wird. In die Details der neuen Buslinie 273 führte Markus Kathrein vom Verkehrsverbund Tirol (VVT) ein. An 7 Tagen pro Woche werden ab dem 10. Dezember zwischen 6.40 Uhr und 21.17 Uhr jeweils 14 Hin- und Rückfahrten stattfinden. Heinz Dellago vom Amt für Personennahverkehr des Landes Südtirol berichtete über Verbesserungen im Bereich der Fahrgastinformation, so zum Beispiel über größere Fahrplanhalter an allen Haltestellen im Einzugsgebiet der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Auch Fahrplan-Neuigkeiten im Vinschgau im Jahr 2024 kündigte Dellago an: Skibus Reschen als öffentlicher Liniendienst, Verlängerung der Linie Langtaufers-Graun nach Reschen (Schöneben) sowie Zusammenlegung der Linie 278 im Gemeindegebiet von Mals (Mals, Matsch, Schleis und Laatsch). In Ausarbeitung sei eine Verlängerung des Stundentaktes der Linie 261 (Schnals-Naturns) nach Meran sowie eine Verbesserung der Linie 262: Schlanders-Hintermartell ohne Umstieg in Gand. Ernst Partl (Naturpark Kaunergrat) berichtete über das Projekt „Nächster Halt Terra Reatica!“. So ist es u.a. gelungen, zusammen mit der Gemeinde Mals als Projektpartner 10 Haltestellen zu errichten: 8 in der Naturparkregion Kaunergrat und 2 im Matschertal. Rund ein Jahr lang nichts getan habe sich in der Schweiz laut Thierry Müller in Sachen Alpenbahnkreuz im Dreiländereck. Den Vorsitz der „technischen Arbeitsgruppe“, die beauftragt ist, aus den vielen Trassenvorschlägen die objektiv beste Variante zu ermitteln, hat seit dem Frühjahr 2022 Graubünden inne. Auch der Bahnexperte Paul Stopper räumte ein, dass sich letzthin nicht viel getan habe. Unlängst habe es allerdings ein Regierungstreffen gegeben, „bei dem uns Albert Rösti, der neue Vorsteher des Eidgenössischen Departments für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, Mut gemacht hat.“ Rösti habe angeregt, 2 Möglichkeiten zu überprüfen, um in Bern um Geldmittel für die Projektierung anzusuchen. Im Rahmen der „Schlanderser Gespräche“ wurden auch Projekte vorgestellt, die in Tirol, im Vinschgau, in der Lombardei und in Graubünden geplant sind. Zu befürchten gab Thierry Müller, dass es im Zusammenhang mit den Olympischen Spiele 2026 zu einem zusätzlichen Verkehrsaufkommen im Dreiländereck, speziell im Vinschgau, kommen dürfte. Müller schlug vor, eine Arbeitsgruppe zur Koordination der Mobilitäts-Bedürfnisse zu bilden. Mit Visionen und Verbesserungsvorschlägen der grenzüberschreitenden Busverbindungen zwischen Tirol, Südtirol, der Lombardei und dem Trentino wartete Luca Candido (Cipra Youth) auf.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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