„Großer Ruck“ für IceForum
Technischer Landesbeirat erteilt grünes Licht. Aussprache mit Landesrat Peter Brunner.
Latsch - Mit etlichen erfreulichen Neuheiten konnten bei der Sitzung des Latscher Gemeinderates am 26. Februar die anwesenden Ausschussmitglieder in ihren Tätigkeitsberichten aufwarten. Besonders begrüßt haben Bürgermeister Mauro Dalla Barba und der Sportreferent Manuel Platzgummer, dass der Technische Landesbeirat das Projekt für die geplante Generalsanierung des Eisstadions mit einigen kleineren Auflagen positiv begutachtet hat. Platzgummer sprach von einem „großen Ruck“, zu dem es vor allem deshalb kommen konnte, „weil der Gemeinderat die Machbarkeitsstudie bereits im Oktober 2023 genehmigt hat.“ Dafür gebühre dem Rat großer Dank. Mit den 550.000 Euro, die das Land für das Vorhaben bereits gewährt hat, soll das Eisstadion bereits im heurigen Sommer einen feuchtigkeitsschützenden Anstrich bekommen. „Vielleicht gelingt es auch, die LED-Beleuchtung für die Eisfläche zu installieren“, kündigte Platzgummer an. Zu den Auflagen des Technischen Landesbeirates gehört u.a. eine Steinschlagschutzmaßnahme, um den Parkplatz und die Straße beim IceForum vor eventuellen Steinschlägen zu schützen. Dass es zu Steinschlägen kommen könnte, war im Gefahrenzonenplan aufgezeigt worden. Wie der Bürgermeister informierte, seien nicht große Maßnahmen vorgesehen, „sondern nur ein kleiner, in die Landschaft gut eingebetteter Schutzwall.“ Um bei der Generalsanierung, für die ein Kostenrahmen von ca. 6,5 Millionen Euro festgelegt wurde und die eine ganze Reihe von Maßnahmen vorsieht, um das IceForum zukunftsfit zu machen, eine bestmögliche, sprich 80-prozentige Mitfinanzierung seitens des Landes zu erhalten, sprachen der Bürgermeister und der Sportreferent am 1. März beim neuen Sportlandesrat Peter Brunner in Bozen vor.
Schießstandsanierung voll im Gang
Wie die Referentin Maria Kuppelwieser informierte, sind die Arbeiten zur Sanierung des historischen „Kaiser Franz Josef Jubiläumsschießstandes“ in Latsch voll im Gang: „Wir liegen im Zeitplan.“ Dasselbe gelte für die Arbeiten im bzw. am Kindergarten in Goldrain. Auf immer größeren Zuspruch stoße der Sommerkindergarten. Für den Sommer 2024 gingen 108 Anmeldungen ein. Mit Ausnahme von zwei Wochen, einer zu Schulende und einer zu Schulbeginn, sei der Sommerkindergarten immer in Betrieb. Die Referentin Gertraud Gunsch informierte u.a. über die Neuwahl des Verwaltungsrates des Annenbergheims und die Einstellung des neuen Direktors Matthias Ladurner sowie über die Kitas Latsch, die weitere zwei Jahre von der Sozialgenossenschaft Tagesmütter geführt wird. Es können 11 Kinder betreut werden, „5 sind derzeit auf der Warteliste.“
1,3 Mio. Euro Mehreinnahmen
Einhellig stimmte der Gemeinderat einer Bilanzänderung mit einem Volumen von über 1,3 Millionen Euro zu. Beim Großteil der Einnahmen handelt es sich um Beiträge des Landes, die zweckbestimmt sind. 322.000 Euro fließen in den Bau der Unterführung für Fußgänger und Radfahrer an der Staatsstraße bei Tiss. Die vorab in Beton gegossene Unterführung wurde am 9. März mit einer speziellen Baumaschine buchstäblich unter dem Straßenkörper hindurchgeschoben (siehe eigenen Bericht auf Seite 15). Fast 400.000 Euro an Landesmitteln sind für die Erweiterung des Musikprobelokals im CulturForum sowie dessen Anpassung an die Brandschutzbestimmungen zweckbestimmt. Um weitere Landeszuschüsse werde man sich laut dem Bürgermeister bemühen. Einbauen konnte der Gemeinderat auch fast 500.000 Euro aus dem Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Damit können sämtliche Maßnahmen, wie sie im Digitalisierungsprojekt „Go digital“ vorgesehen sind, umgesetzt werden. Die Maßnahmen reichen von der digitalen Erhebung aller Trinkwasserquellen und weiterer Infrastrukturen bis hin zu einem intelligenten Parkleitsystem beim AquaForum und SportForum.
Live-Streaming „streikte“
Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde die Sitzung intern - also unter Ausschluss der Öffentlichkeit - fortgesetzt. Die Übertragung über Live-Streaming musste nicht unterbrochen werden, denn sie hatte am 26. Februar aus technischen Gründen erst gar nicht in Gang gebracht werden können. Wie durchsickerte, wurde über den Wunsch der Jägerschaft nach dem Bau einer unterirdischen Schießröhre in unmittelbarer Nähe der Sportanlagen gesprochen. Der Antrag stieß angeblich auf breite Ablehnung, nicht aber wegen der Sache an und für sich, sondern wegen des Standortes.
„Wir planen uns noch zu Tode“
Es gibt eine ganze Reihe von Plänen, die von den Gemeinden verpflichtend zu erstellen sind. Akustikplan, Lichtplan, Gefahrenzonenplan und, und, und. „Jetzt kommt auch noch der Klimaplan dazu“, informierte der Bürgermeister den Gemeinderat. Natürlich werde man auch diesen Plan erstellen, „aber so langsam stelle ich mir schon die Frage, ob wir uns nicht zu Tode planen.“ Mauro Dalla Barba gab außerdem zu bedenken, „dass viele Sachen inhaltlich gesehen deckungsgleich sind.“ Man sollte schon zumindest versuchen, Doppelungen zu vermeiden. „Einen Sinn hat das Erstellen von Plänen nur, wenn dies auch ernsthaft geschieht, sonst sind die Pläne ohnehin für die Katz.“ Auch auf den Arbeits- und Kostenaufwand, mit dem das Erstellen von immer wieder neuen Plänen verbunden ist, verwies der Bürgermeister: „Das ist bald nicht mehr zu schaffen.“ Seine Bedenken hat Dalla Barba unlängst auch im Rahmen einer Sitzung im Haus der Bezirksgemeinschaft Vinschgau aufs Tapet gebracht.