Sie sitzen dem Tourismusverein Naturns vor: Direktor Ewald Brunner, Präsident Stefan Perathoner und Aufsichtsratspräsident Karl Peer (v.l.).

Gute Auslastung

Die Touristiker in Naturns sind zufrieden, aber vorsichtig.

Publiziert in 10 / 2017 - Erschienen am 22. März 2017

Naturns - In Sachen Nächtigungszahlen blieb Tourismus-Präsident Stefan Perathoner vorsichtig, obwohl er im Tourismusbereich eine positive Stimmung landauf landab zu sehen glaubt. Zwar drücke die Statistik - auch im Zehnjahresschnitt - einen klaren Aufwärtstrend aus, aber die Steigerung von 546.384 Nächtigungen im Jahre 2015 auf 566.230 im letzten Jahr sei mit Vorsicht zu interpretieren, meinte Perathoner. Sinngemäß meinte er: „Wir haben diese Zahlen eher der Krisensituation rund um uns herum zu verdanken. Auf gut Deutsch, wir haben mit Sicherheit gepunktet.“ Unschwer war den vorgestellten Grafiken zu entnehmen, dass die Nächtigungszahlen im Hotelbereich nicht mehr so rasant angewachsen sind wie in früheren Jahren. Die Zunahme verteilte sich gleich­mäßig auf Hotels, Ferienwohnungen und Urlaub auf dem Bauernhof. Allerdings könnten sich die 179 Auslastungstage südtirolweit sehen lassen. Perathoner ging auf die 13 wichtigsten „Events“ und Urlaubspakete ein, vom „Frühlingserwachen“ im April bis zu den „Rieslingtagen“ im November. Sowohl den Angeboten, als auch den Drucksorten wie „Naturns Magazine“ konnte eine zunehmende Ausrichtung hin zum Bike-Tourismus entnommen werden. Nach wie vor blieb aber der Sonnenberg mit Familienwanderwegen, mit der Seilbahn Unterstell, dem Meraner Höhenweg, Aussichtsplattformen und neuen Klettersteigen die Hauptattraktion in der Tourismusgemeinde Naturns, wie Tourismusdirektor Ewald Brunner in seinem Bericht bekräftigte. Über das Projekt „Zukunft Tourismus“ und die Bildung von drei „Destinationsmanagementeinheiten“ (DME) ab 1. Jänner 2018 an Stelle der 10 Tourismusverbände informierte Elisabeth Rass von der Marketinggesellschaft Meran. Sie appellierte, „Mut zur Veränderung zu zeigen“. Der Marketingleiter im Südtiroler Bauernbund, Hans ­Kienzl, leitete mit der Vorstellung der Erfolgsgeschichte „Roter Hahn, Qualitätsprodukte vom Bauern“ zum zentralen Thema der Jahresversammlung „Zusammenarbeit Tourismus - Landwirtschaft“ über. Niemand war befugter, sich leidenschaftlicher dafür stark zu machen als Helmut Müller, Bergbauer am Sonnenberg und Vizebürgermeister der Marktgemeinde Naturns. „Wir müssen das Gewachsene schätzen. Denn nur gemeinsam sind wir stark“, mahnte er eindringlich. Er riet dem Landwirtschaftslandesrat - in Abwesenheit - nachzudenken, warum wieder eine Stalltür geschlossen bleibt, und zeigte sich überzeugt, dass die Gemeinde dem Tourismus und den Bergbauern unter die Arme greifen muss, damit alle davon profitieren können.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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