Pläne einer Erweiterung des Skigebietes Tarscher Alm bis hinauf auf das Tarscher Joch wurden bereits vor vielen Jahren erstellt; Foto: Günther Schöpf
Roman Schwienbacher, Präsident des Tourismusvereins Latsch-Martell.

Hallo Latsch, hier spricht Ulten

Skigebiet Schwemmalm prüft Entwicklungsmöglichkeiten. Zusammenschluss mit Tarscher Alm erneut im Gespräch.

Publiziert in 6 / 2018 - Erschienen am 20. Februar 2018

Latsch/Ulten - Nach dem „Schiffbruch“ des spanischen Investors Jaime Lorenzo Blanco und der Schließung des Skigebietes Tarscher Alm im Jahr 2011 glaubte fast niemand mehr, dass der Skibetrieb irgendwann wieder anlaufen könnte. Gänzlich gestorben ist diese Vision bzw. Hoffnung allerdings nicht, denn das Skigebiet Schwemmalm in Ulten setzt sich derzeit mit zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten auseinander und will hierbei auch die Möglichkeit eines Zusammenschlusses der Schwemmalm mit dem Tarscher Skigebiet näher untersuchen und prüfen. Konkrete Pläne gebe es noch nicht, „aber es laufen seit einiger Zeit Gespräche“, bestätigte Roman Schwienbacher, der Präsident des Tourismusvereins Latsch-Martell, dem der Vinschger. Auch zwei Gespräche im größeren Kreis haben bereits stattgefunden, eines in Ulten und eines in Latsch. In Latsch saßen Vertreter der Fraktion Tarsch, der Eigentümerin der Flächen auf der Tarscher Alm, sowie Vertreter der Gemeinde Latsch und des Tourismusvereins mit am Tisch. „Aus unserer Sicht können wir den Vorstoß aus Ulten nur begrüßen“, gibt sich Schwienbacher überzeugt. Er erinnert daran, dass es die Mitglieder aus dem Einzugsgebiet des Tourismusvereins Latsch-Martell waren, die im Jahr 2014 die Gebäude und Anlagen des Skigebietes Tarscher Alm mit einem Gesamtkostenaufwand in Höhe von über 1,5 Millionen Euro ersteigertet haben. Bereits im Jahr darauf konnte die Liftanlage bei der Talstation erstmals wieder für den Sommerbetrieb geöffnet werden. Seither nutzen Jahr für Jahr mehr Wanderer und Biker die Möglichkeit, im Sommer mit dem Lift auf die Tarscher Alm zu gelangen. Der Weg bis hin zu einer Wiederbelebung des Winterbetriebes auf der Tarscher Alm bzw. zu einem Zusammenschluss mit der Schwemmalm ist laut Schwienbacher auf jeden Fall noch ein weiter und schwieriger. Auf Ultner Seite müsste zunächst die Eintragung des letzten Teilstückes bis hinauf auf das Tarscher Joch in den Skipistenfachplan erfolgen. „Auf unserer Seite fehlt nur noch der Bau des Liftes von der Zirmruanhütte bis hinauf auf das Joch, Piste und Lifttrasse sind bereits im Fachplan eingetragen“, so der TV-Präsident. 

Machbarkeitsstudie

Als ersten wichtigen Schritt nannte er die Erstellung einer Machbarkeitsstudie, wie sie das Skigebiet Schwemmalm ins Auge gefasst hat. Wie der Schwemmalm-Geschäftsführer Franz Holzknecht bestätigte, werden mehrere Möglichkeiten überprüft, um zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten der Schwemmalm auszuloten. Sollte sich herausstellen, dass eine Verbindung mit der Tarscher Alm technisch machbar und finanzbar ist, werde man diese Entwicklungschance konkret ins Auge fassen. Roman Schwienbacher ist derselben Ansicht: „Erst wenn grundsätzlich feststeht, dass das Vorhaben machbar und bezahlbar ist, sowie auch politisch mitgetragen wird, ist an eine schrittweise Umsetzung zu denken.“ Voll überzeugt ist er davon, dass der Zusammenschluss für beide Seiten von großem Vorteil wäre. Auf Vinschger Seite nicht nur für Latsch, sondern auch für die Nachbargemeinden und darüber hinaus. Übrigens: Andiskutiert wurde bei den gemeinsamen Gesprächen auch eine Vision, die seinerzeit schon Jame Lorenzo Blanco hatte: Die Verlegung der Talstation von Tarsch in die Nähe der Talstation der Seilbahn nach St. Martin. Logistisch gesehen wäre das sinnvoll, denn der Standort befindet sich nicht nur in unmittelbarer Nähe der Vinschger Hauptdurchzugsstraße, sondern liegt auch direkt an der Bahnlinie.

Josef Laner
Josef Laner

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