Harfenklänge im Kloster
Schlinig - Zu einem besonderen Konzert in einem besonderen Ambiente konnten Abt Philipp Kuschmann und Dieter Pinggera, der Präsident des Konzertvereins „musica viva Vinschgau“, am 7. Juni im Lesesaal der Klosterbibliothek die Harfenspielerin Reinhild Waldek begrüßen. Es war der „Stiftsmusikant“ Lukas Punter, Organist und Kantor im Kloster Marienberg, der auf Anfrage des künstlerischen Leiters von „musica viva Vinschgau“, Josef Lanz, vorgeschlagen hatte, Reinhild Waldek zu einem Konzert in das Kloster einzuladen. Punter erinnerte eingangs an die jahrhundertelange Tradition des Harfenspiels im Kloster. Sowohl Schüler als auch Patres haben Harfe gespielt. Eine bis heute erhaltene, allerdings nicht mehr spieltaugliche Harfe ist mit der Jahreszahl 1747 datiert. Reinhild Waldek, eine international gefragte Spezialistin auf dem Gebiet der historischen Harfe, hatte für ihr Konzert drei Harfen mitgebracht. Sie freute sich, das Publikum „in diesem Raum, der für Harfenmusik perfekt passt“, auf eine musikalische Zeitreise vom 15. bis zum 17. Jahrhundert mitnehmen zu dürfen. Sie spielte Kompositionen großer Meister aus der Renaissance- und Barockzeit. Die aus Tirol stammende Musikerin tritt schon seit Jahren mit verschiedensten Ensembles bei Konzerten internationaler Festivals für Alte Musik auf, hat bereits bei vielen CD-Einspielungen mitgewirkt und ist zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als konzertierende Musikerin auch mit großer Begeisterung und viel Engagement Musikschullehrerin in Tirol. „Musik und Spiritualität, Klang und Glaube waren früher enger miteinander verbunden als heute“, hatte Abt Philipp vorausgeschickt. Unterstützt wurde das Konzert von der Kulturabteilung des Landes und von Raffeisen.
