„Heizen mit Holz… aber richtig“
Naturns - „Wos, dei welln miar zoagn, wia man richtig hoazt? Na, sell tua i schun mein gonzes Lebn long, wos welln dei miar a groass drzeiln?“ So der Tenor aus der Bevölkerung. Und dennoch: alle, die zum Infotag „Heizen mit Holz… aber richtig“ gekommen sind, haben Eindrucksvolles gesehen und auch das eine oder andere dazugelernt. „Heizen mit Holz… aber richtig“ heißt der Titel der Sensibilisierungskampagne der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz in Zusammenarbeit mit der Berufsgemeinschaft der Kaminkehrer im LVH, die seit 2017 durch das Land tourt. Bei den Schaufeuerungen am Vormittag auf dem Rathausplatz von Naturns wurden zwei baugleiche Öfen mit exakt demselben Brennmaterial (Scheitln, Spandln, Ounzinderlen ohne Zeitungspapier oder sonstiges leicht entzündliches Material) befüllt: nur wurden sie anders geschichtet. Die Zuschauer staunten nicht schlecht: während sich bei der traditionellen Feuerungsart mit den kleinen Holzscheiten und der Anzündhilfe unten und dem großen Feuerholz oben eine dunkle Rauchwolke über dem Kamin bildete und mancher glauben mochte, es seien wohl Joghurtbecher mitgeschürt worden, war bei der umgekehrten Schichtung - großes Feuerholz unten und kleine Holzscheite oben - so gut wie keine Rauchentwicklung sichtbar. Bürgermeister Andreas Heidegger und der Ehrenobmann der Kaminkehrervereinigung, Richard Schupfer, betonten, dass auch alltägliche Handlungen wie das Feuermachen sich der Zeit anpassen müssen. Ofenarten, Baumaterialien und Bauweisen haben sich im Laufe der Zeit verändert und dies wirkt sich auch auf die Feuerung aus. Holzöfen, Holzherde und Holzheizungen können bei unsachgemäßer Bedienung und schlechten Brennstoff zu Rauch und Geruchsbelästigungen führen. Deshalb ist es wichtig, die Bedienungsanleitungen der Hersteller und Hafner genauestens zu beachten. Bei Neubauten und besonders bei Gebäudesanierungen ist auch darauf zu achten, dass eine Verbrennungsluftzufuhr vorhanden ist. Beim Vortrag am Abend zeigte ein Kaminkehrer die unglaublichen Bilder seines Berufsalltags: selbstgemauerte Kamine ohne Isolierung an Holz angrenzend, Kaminbrände, bei denen der ganze Dachstuhl mit abgebrannt ist, Öfen, in denen Plastikkanister als Anzündhilfe benutzt wurden und vieles mehr. Tipps, wie Kaminbrände vermieden werden können und wie man einer Kohlenmonoxidvergiftung vorbeugen kann, wurden im Anschluss gegeben. Für die Schüler der Grundschule wurde eine Theateraufführung organisiert und einige Klassen der Mittelschule konnten einen Workshop zum Thema besuchen. Die Bewohner des Seniorenwohnheims Naturns hatten Anzündhilfen gebastelt und gegen freiwillige Spenden abgegeben.