Zuversicht in Martell mit (v.l.): Georg Altstätter, Günther Botschen, Martin Stricker, Josef Bernhart, Günther Pircher, Reinhard Staffler, Roland Gluderer, Alexander Mair, Viktor Campestrini und Andreas Januth

„Herz Ass“ in der Hand

Publiziert in 22 / 2014 - Erschienen am 12. Juni 2014
Es hätte ein Krisengipfel werden können, aber im Rückblick auf das ESF-Projekt zur Talentwicklung entstand viel versprechende Aufbruchstimmung. Martell - Geplant war ein Resümee über das ESF-Projekt „Entwicklung und Umsetzung des Markenprofils Marteller Beerental“. Nach schwungvollem Begrüßungsauftakt durch Eurac-Vertreter Josef Bernhart blendete Martin Stricker, Regionalentwicklungsgenossenschaft Martell 3B, noch einmal die Projektschritte durch und stellte als „greifbare“ Ergebnisse die Informationsbroschüre „Marke Martell“, das neu konzipierte „Taljournal“ und die Broschüre „Südtiroler Erdbeerwelt“ vor. Er verwies auf das Konzept eines Beschilderungs- und Leitwegesystems in Zusammenarbeit mit der Eurac, auf die Zusammenarbeit mit MPreis und dem MPreis-Reisebüro „Check-In“ und nannte den Erfahrungsaustausch mit dem Burgenländer „Kaiser der Paradeiser“ Erich Stekovics. Die Entwicklung des „Rennrad Apps Giro-Challenge Martell“ erläuterte Josef Bernhart. Marken-Experte und Unternehmensberater Günther Botschen, Universität Innsbruck, übernahm die Rolle eines leicht provozierenden Moderators, der hartnäckig von den Anwesenden wissen wollte, wo die „zentralen Hebel“ zu finden seien, um konkret etwas zu bewegen. Viktor Campestrini, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Tee-Firma Viropa, war neu in der Runde, aber seine Wortmeldung hatte zündende Wirkung: „Ihr habt die Herz Ass in der Hand. Beeren können viele produzieren, aber ein Beerental habt nur ihr hier.“ Eindringlich forderte er Bürgermeister Georg Altstätter, Tourismuspräsident Günther Pircher, Touristiker Roland Gluderer, HGV-Obmann Alexander Mair, den Leiter des Nationalparkhauses CulturaMartell Ralf Wallnöfer und als weiteren Neueinsteiger MEG-Obmann Reinhard Staffler auf, immer an die Bauern, an die Produzenten zu denken. Sie immer und überall einzubeziehen, auf den Wert des Produkts Erdbeere zu vertrauen und durch Veredelung einen Mehrwert anzustreben. Hier hakte Günther Botschen ein und fragte den Obmann, ob es nicht an der Zeit sei, sich entschlossen der Sortenfrage zu stellen. Staffler warnte davor, etwas übers Knie zu brechen. Es dürften keine Fehler wiederholt werden. Botschen erinnerte an das Beispiel Stekovics und auf seine Einnahmen aus den Hofführungen. Konkret schlug er „Verkostungsfelder“ im Tal vor. Worauf Bürgermeister Altstätter einwarf, dass Martell keinen Stekovics habe und dass die Besucher weniger wegen der Produkte, sondern wegen der Inszenierung kämen. Botschens Antwort: „Ihr habt keinen Stekovics, aber ein wunderschönes Tal.“ HGV-Obmann Mair fand es entscheidend, die vielen guten Partnerschaften weiter zu pflegen und zusammenzuhalten. Das Schlusswort durfte Unternehmer Campestrini sprechen: „Uns hat nicht der Erfolg weiter gebracht, sondern der Misserfolg.“ s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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