Helferinnen der „Latscher Tafel“ (v.l.) Patrizia Kaserer, Renate Bachmann, Annelies Pohl, Marianna Pauli, Herta Dalla Barba, Heike Eckart, Marianne Rinner, Rosmarie Traut, Vera Fuchs und Sonja Platzer.
Viele Lebensmittel werden für den guten Zweck zur Verfügung gestellt.

Hilfe in Notlagen 

Seit einigen Wochen wird auch in Latsch mit einer „Tafel“ Bedürftigen unter die Arme gegriffen. 

Publiziert in 32 / 2019 - Erschienen am 24. September 2019

LATSCH - In Schlanders, Prad und Naturns konnte man bereits positive Erfahrungen machen mit einer „Tafel“, seit einigen Wochen gibt es diese Einrichtung nun auch in Latsch. Bedürftige erhalten hier Lebensmittel, die von Geschäften zur Verfügung gestellt werden. Oft handelt es sich um Produkte, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen, aber selbstverständlich noch lange genießbar sind. Aber auch Lebensmittel mit einer langen Haltbarkeit befinden sich im Angebot. Bedürftige können sich diese zu gewissen Zeiten abholen. Die Produktpalette reicht von Gemüse und Obst über Gebäck, Teigwaren, Mehl und Reis bis hin zu Saucen, Ketchup und vielem mehr. „Es gibt hier eigentlich alles, was es an Lebensmitteln so gibt“, erklärt Sonja Platzer. Sie ist die Initiatorin der Tafel in Latsch. Das Motto laute: „Nicht wegwerfen, sondern weitergeben“. 

Nicht wegwerfen, sondern weitergeben

Es war vor einem Jahr, als die Schlanderser Gemeindereferentin Monika Wielander ihrer Latscher Amtskollegin Sonja Platzer vom großen Zuspruch der „Schlanderser Tafel“ und den zahlreichen Personen aus dem Gemeindegebiet von Latsch, welche diese aufsuchen, berichtete. „Ich dachte mir, man müsse auch in Latsch etwas tun und den Bedürftigen direkt vor Ort unter die Arme greifen“, blickt Platzer zurück. Als Privatperson, aber auch in ihrer Funktion als Sozialreferentin, nahm sie das Projekt in Angriff. „Die Tafel soll langlebig Bestand haben, unabhängig von meiner Funktion als Gemeindereferentin“, betont Platzer. Mit der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft habe sie erfahrene Partner ins Boot holen können. Die Räumlichkeiten im Latscher Haus der Gesundheit wurden von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Die Regale wurden vom ehemaligen Kaufhaus Tartarotti gespendet. 

Mehrere lokale Geschäfte beteiligt 

Für das Projekt konnte Platzer mehrere Geschäfte aus der Umgebung mit ins Boot holen. So stellen unter anderem der Weltladen Latsch, das Lidl, das Conad, die Obstgenossenschaft Mivor sowie die Bäckerei Preiss aus Kastelbell Lebensmittel zur Verfügung. „Es wäre schön, wenn sich noch mehr Betriebe beteiligen würden“, sagt Platzer. Die Geschäfte können die Lebensmittel, welche sie abgeben, mit der Mehrwertsteuer verrechnen. Lebensmittel mit langer Haltbarkeit, wie etwa Nudel, Reis, Mehl, Kekse, Dosen oder Öl kommen von der Trentiner Hilfsorganisation „Banco­Alimentare“. Der Bedarf sei auf jeden Fall groß. Interessierte Geschäfte in den Gemeinden Latsch, Kastelbell-Tschars und Umgebung können sich direkt bei Sonja Platzer melden. Das Projekt liege ihr sehr am Herzen. Mehrere Freiwillige arbeiten mit großem Engagement für die „Tafel“ mit. So sammeln zum Beispiel die Geschwister Wilfried und Patrizia Kaserer aus Morter die Lebensmittel immer dienstags vor der Ausgabe ein. Bedürftige werden unter anderem von Sozialdiensten und Sozialverbänden vermittelt. „Es gilt, Menschen die sich über einen kurzen oder längeren Zeitraum in sozialen Notsituationen befinden, zu helfen“, erklärt Platzer. Gäste der „Tafel“ seien Familien, aber auch ältere, verwitwete Personen, allein lebende Menschen und viele weitere. 

Michael Andres
Michael Andres

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