Hin zum Wahlprogramm
Schlanders - Was sollte die Politik für eine nachhaltige Landwirtschaft tun? Diese Frage stand am 12. Juni im Kulturhaus in Schlanders im Mittelpunkt einer schwach besuchten Veranstaltung, zu der die Grünen eingeladen hatten. „Es geht uns heute darum, Anregungen und Vorschläge für unser Wahlprogramm 2018 zu sammeln, und zwar zum Thema Landwirtschaft“, sagte die grüne Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa. Zusammen mit dem Abgeordneten Riccardo Dello Sbarba, mit Hanspeter Staffler (Generaldirektor des Landes und einer der neuen Kandidaten der Grünen bei den Landtagswahlen im Herbst) und mit weiteren Rednern stimmte sie darin überein, dass eine Ökologisierung der Landwirtschaft unabdingbar sei, und zwar auf dem Land ebenso wie am Berg. „Und auch mehr soziale Gerechtigkeit ist einzufordern“, sagte Staffler (Andrian/Mals). Der Bauernstand habe die Landschaft stark genutzt, „die Landwirtschaft soll der Gesellschaft daher etwas zurückgeben.“ Der Obstbau ist in den Augen Stafflers nicht Landwirtschaft, sondern Industrie. Auch in der Berglandwirtschaft komme die Landschaft zum Teil arg unter die Räder. Dello Sbarba beanstandete, dass die Bauernvertreter im Landtag beim Gesetz für Raum und Landschaft viele Sonderregeln und „Freiheiten“ durchgebracht hätten. Albert Pritzi aus Tartsch gab zu bedenken, dass Ausgleichsmaßnahmen bei Projekten nicht selten nur „warme Luft“ seien, „weil am Ende niemand über die tatsächliche Umsetzung aufpasst und kontrolliert.“ Selbst die zuständigen Ämter würden oft „schlafen“. Wie es derzeit um die Landschaft im Vinschgau und in ganz Südtirol bestellt ist, hatte eingangs der Fotograf Gianni Bodini mit Bildern aufgezeigt. Vor allem im intensiven Obstbau sieht Bodini einen Faktor, der das Gleichgewicht, die Vielfalt und Schönheit der Landschaft störe.