Identifizierungsnot

Publiziert in 11 / 2016 - Erschienen am 23. März 2016
„Wir sind Papst!“ titelte die BILD-Zeitung 2005 nach der Wahl Joseph Ratzingers zum Pontifex, „Wir sind im Senat“ der Vinschger ein Jahr später zur Nominierung von Manfred Pinzger. Wenn es darum geht, ein Teil von etwas Wichtigem zu sein, fällt eine Identifizierung damit und eine Vereinnahmung nicht schwer. Seit Monaten wird die Politik – lokal wie national – von den Flüchtlingswellen und wie Europa mit dieser historischen Herausforderung umgeht bestimmt. Auch dadurch bedingt hat die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) bei den Landtagswahlen in drei deutschen Bundesländern aus dem Stand zwischen 12 und 24 Prozent der Wählerstimmen geholt. Die traditionellen Parteien sprachen nachvollziehbar von einem „schwarzen Sonntag“, die SPD hatte ihr Ergebnis in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg halbiert, die Grünen in Rheinland-Pfalz sogar gedrittelt. Erwähnenswert, aber kaum bekannt ist, dass ein Südtiroler als Programmkoordinator und Ideologe fleißig am Parteiprogramm der AfD mitformuliert. Wieso liest man eigentlich auf keiner Lokalblatt-Titelseite „Wir sind AfD!“? z
Christian Zelger
Christian Zelger

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