Nach dem Abschluss der internen Umbau- und Sanierungsarbeiten wird auch das gesamte Dach des Josefhauses neu eingedeckt.
Arnold Rieger beim bereits gegossenen Schacht des neuen Aufzuges.
Der Aufzug wird vom Untergeschoss bis hinauf zu den Wohnungen führen.

Im Josefshaus wird gearbeitet

Umbau- und Sanierungsarbeiten sind voll im Gang. Mehrkosten von über 160.000 Euro.

Publiziert in 23 / 2022 - Erschienen am 20. Dezember 2022

Laas - Von außen sieht man derzeit nicht allzu viel, aber im Inneren des Josefshauses in Laas wird seit dem 18. Oktober fleißig gearbeitet. Nach einer gründlichen Generalsanierung des markanten Jugendstil-Gebäudes Ende der 1980er war es höchst an der Zeit, Umbau- und Sanierungsarbeiten in Angriff zu nehmen. Das Josefshaus war in der Zeit von 1907 bis 1909 vom damaligen Pfarrer Nikolaus Malpaga erbaut worden, und zwar als Kinderbewahranstalt und Arbeiterheim. Das gemeindeeigene Josefshaus ist schon seit Jahrzehnten der Mittelpunkt des kulturellen Lebens im Dorf. Im Gebäude sind auch 4 Wohnungen untergebracht. 3 davon wurden von der Bezirksgemeinschaft Vinschgau angemietet, um Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Unterkunft zu bieten, sie zu begleiten und zu betreuen. Damit die Bezirksgemeinschaft die „Wohngemeinschaft Felius“ weiterhin führen kann, müssen die Wohnungen erneuert und behindertengerecht adaptiert werden. „Geschieht das nicht, werden die Wohnungen nicht mehr akkreditiert“, sagte der für öffentliche Bauten zuständige Gemeindereferent Arnold Rieger kürzlich bei einer Baustellenbesichtigung dem der Vinschger. Das derzeit laufende Umbau- und Sanierungsprojekt sieht die behindertengerechte Adaptierung aller Geschosse vor. Das Herzstück ist der Bau eines Aufzuges im Inneren des Gebäudes, mit dem nicht nur die Wohnungen, sondern auch die Vereinsräume im Josefshaus behindertengerecht erschlossen werden können. Arnold Rieger: „Der Bau des Aufzuges ist nicht einfach, denn aufgrund der Niveauunterschiede sind 8 Haltestellen einzurichten.“ Die behindertengerechte Toilette wird im Zuge der Arbeiten in das Untergeschoss verlegt. In den 4 Wohnungen, die künftig alle an die Bezirksgemeinschaft vermietet werden, sind ebenfalls umfangreiche Erneuerungs- und Adaptierungsarbeiten im Gang. Die Palette reicht vom behindertengerechten Zugang bis hin zur Adaptierung der Bäder, der Erweiterung von Türöffnungen und vielen weiteren Eingriffen. Im großen Saal des Josefshauses sind nur kleinere Änderungen geplant. Vorgesehen ist u.a. eine Verlegung des Zugangs. Zumal in der Vergangenheit am Dach des Gebäudes vermehrt schadhafte Stellen bzw. Ziegel entdeckt wurden, wird das gesamte Dach im Anschluss an die internen Umbauarbeiten neu eingedeckt. Die Gemeindeverwaltung ist zuversichtlich, dass die Firma Alber Invest GmbH aus Eyrs, die den Zuschlag für die Baumeisterarbeiten mit Untergewerken erhalten hatte, die Arbeiten innerhalb des Zeitrahmens von 170 Arbeitstagen ausführen wird. Auch die weiteren Aufträge konnten an heimische Unternehmen vergeben werden: Wallnöfer Günther & Rudolf OHG aus Laas (Elektroinstallationen) sowie Ebensperger GmbH aus Prad (Heizung und Sanitärinstallationen). Das federführende Mitglied des beauftragten Techniker-Teams ist Architekt Walter Dietl. Was Arnold Rieger mit Bedauern feststellen muss, ist der Anstieg der Kosten, der vor allen auf die Preissteigerungen zurückzuführen ist: „Im Februar 2020 rechneten wir noch mit Gesamtkosten von etwas mehr als 708.000 Euro einschließlich Mehrwertsteuer und jetzt sind wir bei rund 870.000, wobei allerdings auch die Ausgaben für die Dacheindeckung berücksichtig sind.“ Apropos Kosten: Die Hälfte der Ausgaben trägt die Bezirksgemeinschaft, welche die Geldmittel wiederum von der Abteilung Soziales der Autonomen Provinz als Beitrag ausbezahlt bekommt. Der neuen Gemeindeverwaltung war es gelungen, mit der Bezirksgemeinschaft und dem Land eine betreffende Vereinbarung auszuhandeln. Für Bewohner der „Wohngemeinschaft Felius“ konnte für die Zeit der Bauphase eine private Unterkunft in Laas gefunden werden. Dankbar ist die Gemeindeverwaltung auch für das Entgegenkommen und Verständnis der Vereine, die ihre Räume derzeit nicht nutzen können. Ausweichräume für den Theaterverein, die Schützen und den Bildungsausschuss wurden in der ehemaligen Feuerwehrhalle gefunden. Der Kirchenchor kann im Musikraum der Mittelschule proben. Derzeit nicht nutzen kann die Berufsfachschule für Steinbearbeitung den großen Saal im Untergeschoss des Josefshauses. „Wir werden uns mit den Schulverantwortlichen zu gegebener Zeit treffen und uns über künftige Nutzungsmöglichkeiten unterhalten“, kündigt Arnold Rieger an.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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