Im Zeichen der Digitalisierung
Publiziert in 4 / 2016 - Erschienen am 3. Februar 2016
Neue Medien, eine „Internet-Revolution“:
Dies wird auch für Vinschger Unternehmen immer wichtiger,
so der Tenor beim Handelskammer-Treff in Prad.
PRAD - Bereits zum fünften Mal zog die Handelskammer Bozen heuer durchs Land. Die Mission: Die Unternehmer im Rahmen der Neujahrstreffs über die Herausforderungen und Ziele der Köperschaft zu informieren sowie die vielen Möglichkeiten, die mit einer „Digitalisierung der Unternehmen“ hervorgehen, aufzuzeigen. Im Rahmen der drei Abendveranstaltungen machte die Handelskammer in der vergangenen Woche in Prad Halt. Als Gastgeber konnte das traditionelle Unternehmen Holzbau Lechner gewonnen werden. „Die Digitalisierung ist für ein Unternehmen heute essentiell. Ohne geht es nicht. Wir haben 50 Mitarbeiter, Aufträge außerhalb der Landesgrenzen und unter anderem derzeit einen Großauftrag in Bayern. Stets alles mit einem Boten zu senden, wäre nicht möglich. Kommunikation funktioniert nur mehr digital“, erklärte Seniorchef Luis Lechner kurz und knapp, wie der Betrieb den Spagat zwischen Tradition und Innovation meistert.
Notwendig
wie BBT und Flughafen
Handelskammer-Präsident Michl Ebner stellte nicht nur die ambitionierten Ziele und das vielfältige Tätigkeitsprogramm der Handelskammer für das Jahr 2016 vor, sondern brachte auch die Wichtigkeit der Digitalisierung auf den Punkt: „Wirtschaft passiert nicht mehr nur real, sondern auch virtuell“. Die Digitalisierung beeinflusse die Geschäfts- und Arbeitsfelder aller Südtiroler Wirtschaftszweige. „Ein funktionierendes Breitbandnetz und Digitalisierung sind für die heimische Wirtschaft absolut notwendig. Gleich notwendig wie der Brennerbasistunnel und der Flughafen“, betonte Ebner und erntete breite Zustimmung bei den Besuchern.
„Die Digitalisierung macht eine ständige Weiterbildung nötig“, ergänzte Handelskammer-Generalsekretär Alfred Aberer. Dass sich die Handelskammer für eine solche Weiterbildung einsetzt, wurde klar, als Denis Pellegrin, Vertriebsleiter der Zeppelin Group, einer erfolgreichen Südtiroler Internetmarketing-Agentur, referierte. Zeppelin, das sich an den Namen der Rockband Led Zeppelin anlehnt, wolle den Betrieben dazu verhelfen, in der immer wichtiger werdenden Online-Welt rockig zu sein. „Viele heimische Betriebe sind in der realen Welt rockig, aber im Internet fad“, betonte Pellegrin. Dabei gebe es dort zig Möglichkeiten. „Auch kleine Betriebe könnten hier mit großen mithalten“, wies er auf die Chancen hin. Immer mehr Internetuser surfen auf mobilen Endgeräten, wie Smartphones und Tablets. Wichtig sei heutzutage deshalb vor allem „Content“, sprich Inhalte. So werde man im Internet leichter gefunden. Man müsse interessant für potentielle Kunden werden und diese über die verschiedenen Kanäle, sprich Unternehmenswebsite, Twitter, facebook und Co. füttern. AM

Michael Andres