Die Schuldirektorin Verena Rinner

Keine Ausnahme für OSZ Schlanders

Publiziert in 34 / 2020 - Erschienen am 6. Oktober 2020

Schlanders - Obwohl man am Oberschulzentrum Schlanders (Technische Fachoberschule, Real- und Sprachengymnasium sowie Wirtschaftliche Fachoberschule) alles unternommen hatte, um allen Schülerinnen und Schülern einen Präsenzunterricht zu gewährleisten, erteilten die Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner, Bildungsdirektor Gustav Tschenett und Landesrat Philipp Achammer diesem Vinschger Sondermodell eine Absage. Es gehe nicht an, dass die landesweite Vorgabe, wonach aufgrund der Covid-19-Situation höchstens 70% der Fahrschüler gleichzeitig in der Schule anwesend sein können, am OSZ Schlanders nicht anwende. Wie die Schuldirektorin Verena Rinner am Freitag dem der Vinschger bestätigte, sei in der Weisung aus Bozen darauf verwiesen worden, dass die Busse bzw. Bahntransporte nicht erhöht werden könnten. Dabei hätte es laut Rinner nur zwei zusätzliche Linien gebraucht, um das Transportproblem zu lösen.  Für das Sondermodell am OSZ Schlanders hatten sich neben der Schulgemeinschaft u.a. auch der Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera und vor allem die Schülereltern eingesetzt. Die Elternvertreter des OSZ Schlanders hatten sich in einem Schreiben vom 24. September an Falkensteiner, Tschenett und Achammer dafür ausgesprochen, das Dekret der Landesschuldirektion dahingehend anzupassen, dass der Präsenzunterricht weiterhin gewährleistet werden kann. Die Problematik bezüglich des Transports sei nach Ansicht der Elternvertreter lösbar und dringend anzugehen. Tatsache ist, dass sich das OSZ aufgrund der Weisung aus Bozen gezwungen sah, vom anfänglichen Modell des Präsenzunterrichtes abzurücken. Mittlerweile ist es so, dass alle Klassen aller Schulen jeweils einen Tag pro Woche zu Hause bleiben. Damit wird ein Fernunterricht von 30% gewährsleistet. Die Direktorin vergleicht die Weisung aus Bozen in Richtung Schlanders mit der seinerzeitigen „Weisung“ von Rom in Richtung Bozen: „Auch in Bozen beharrte man auf autonome Entscheidungen gegenüber Rom.“ Und jetzt verhalte man sich in Bozen ähnlich wie es damals die Verantwortlichen in Rom gegenüber Bozen getan hätten. Eine der Schulklassen am OSZ Schlanders mit 22 Schülerinnen und Schülern befindet sich übrigens seit dem 1. Oktober in Quarantäne. Die zweiwöchige Quarantäne wurde verfügt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Corona-Test einer Schülerin positiv ausgefallen war. Die symptomfreie Schülerin war nicht an der Schule getestet worden, sondern im Zuge von Tests eines Vereins, dem sie angehört. Grundsätzlich zu bedenken gibt Verena Rinner im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie, dass positiv getestete Personen vielfach stigmatisiert bzw. als Schuldige abgestempelt würden, was völlig fehl am Platz sei. Nicht nachvollziehbar sei es außerdem, dass Personen erst dann in Quarantäne versetzt würden, sobald das positive Testergebnis vorliegt: „Zwischen dem Test und der Mitteilung des Ergebnisses können mehrere Tage vergehen und während dieser Zeit können sich die betroffenen Personen frei bewegen.“ Was das OSZ Schlanders betrifft, so habe man die Weisung aus Bozen akzeptiert: „Wir können damit leben und bemühen uns, das Beste daraus zu machen.“ Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zu einem normalen Schulbetrieb bleibe natürlich aufrecht. Landesrat Achammer habe in Aussicht gestellt, das mittlerweile untersagte Modell am OSZ Schlanders nach einigen Wochen möglicherweise neu zu bewerten. 

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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