Keine Patentrezepte, sondern Pionierarbeit
Publiziert in 33 / 2015 - Erschienen am 23. September 2015
Mals - Rund 20 Studenten und Studentinnen umweltwissenschaftlicher Masterstudiengänge der Universität Oldenburg setzten sich am 14. September mit Vertretern und Vertreterinnen von Hollawint, Adam & Epfl, der Umweltschutzgruppe Vinschgau, Mitgliedern des Promotorenkomitees, PAN-Italia und Malser Bürgern zusammen. Unter der Leitung des Geographen Ingo Mose, der an der Universität Oldenburg Umweltwissenschaften sowie Nachhaltige Wirtschaft und Management lehrt, sowie seines Kollegen Rainer Buchwald, der als Professor der Biologie in den Bereichen der Vegetationskunde tätig ist, bearbeiten sie Themen rund um Berglandwirtschaft und Tourismus, forschen in und über den Nationalpark Stilfserjoch, die Biosfera Val Müstair und Mals. Der Einsatz von Hollawint für eine pestizidfreie Gemeinde Mals war für die Oldenburger Wissenschaftler mit ein Grund, sich mit der Bürger-Bewegung zu treffen. Moderatorin Martina Hellrigl erklärte den Grundtenor einer zukünftigen Malser Entwicklungsarbeit: „Es gibt keine Patentrezepte, vieles wird neu gestaltet werden.“ Ein wichtiger Ansatz, der aus Malser Sicht geklärt werden sollte, sei das Entwickeln eines Landschaftsentwicklungskonzeptes, das gemeinsam mit Bauern, Tourismustreibenden, dem Handel und Bewohnern gestaltet werden könnte, erläuterte Joachim Winkler und lag so mit den Einschätzungen der Wissenschaftler auf einer Linie: Prämien für bäuerliche ökologische Maßnahmen, eine zunehmende Sensibilisierung für die umliegenden Schutzgebiete und damit die angrenzenden Kulturlandschaften sowie das Einbinden von Studien, die auf den immensen Wert der noch vorhandenen einzigartigen Zonen verweisen, wurden u.a. als Anreize genannt. Buchwald misst der Erforschung von Grünlandflächen in Zukunft immer mehr Bedeutung bei. Joachim Winkler berichtete von ersten positiven Ansätzen von Obstbauern in der Gemeinde Mals: „Obwohl in den Agrios-Richtlinien seit Jahrzehnten Heckenpflanzungen empfohlen wurden, hielt sich niemand daran. Heute gibt es Obstbauern, die Hecken bei Neupflanzungen setzen und große Abstände miteinplanen.“ Die Studierenden wollen die Malser Entwicklung auch in Zukunft verfolgen. Red
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