Der Großteil des Partschinser SVP-Ortsausschusses mit Landesrat Florian Mussner und SVP-Bezirksobmann Zeno Christanell.

Klare Worte von Mussner

„Variante D ist eine gute Lösung in jeder Hinsicht“

Publiziert in 40 / 2017 - Erschienen am 22. November 2017

Rabland - Vor wenigen Tagen hat das Land im Hinblick auf den geplanten Bau der Umfahrung von Rabland mit Vollbohrungen zur Feststellung der hydrogeologischen Beschaffenheit begonnen. „Das ist ein erster konkreter Schritt. Machen wir jetzt nicht weiter, wird es nie zu einer Lösung kommen“, gab sich Landesrat Florian Mussner am 16. November bei einem Informations- und Diskussionsabend zum Thema „Mobilität im Burggrafenamt und Vinschgau“ im Geroldsaal in Rabland überzeugt. Eingeladen hatte die SVP-Ortsgruppe Partschins. Die sogenannte Variante D (optimiert), für die sich der Gemeinderat mehrheitlich ausgesprochen hatte, sei „die beste Lösung in jeder Hinsicht.“ Vorgesehen ist eine Untertunnelung auf eine Länge von 585 Metern sowie eine oberirdische Fahrbahn durch landwirtschaftliche Flächen bis hin zum Kreisverkehr West. Die Trasse verläuft unterhalb des Ortskerns mit Unterquerung der Cutraun- und Saringstraße. Die Errichtung eines längeren Tunnels durch den Ortskern könnte laut Mussner u.a. zu erheblichen Bauwerkschäden führen. Außerdem erinnerte er an Gefahren bezüglich der Grundwasser-
situation: „Wasser kann man nicht vorprogrammieren.“

Weiterhin Bedenken

Vertreter der Bürgerinitiative Rabland, die für eine Gesamtuntertunnelung einsteht, warfen ein, dass die Grundwasserprobleme bei der Variante D noch größer wären, dass viel Grund verbaut wird, die Trasse durch eine Wohnsiedlung führt und das Landschaftsbild beeinträchtigt werde. „Es wird sicher Grund verbraucht, aber es gibt Situa-
tionen, bei denen es nicht anders geht“, sagte Mussner. Er sowie auch Bürgermeister Albert
Gögele gaben sich überzeugt, dass die hydrologischen Probleme entlang der jetzt ins Auge gefassten Trasse händelbar seien. Der Landesrat unterstrich außerdem, „dass wir uns auf die Gutachten unserer Techniker verlassen.“ Auf wenig Gegenliebe stieß bei Mussner auch der mehrfach geäußerte Wunsch, ein Gesamtkonzept für Rabland, Forst und Töll zu erarbeiten. Mussner: „Wenn wir jetzt nicht Schritt für Schritt weiterarbeiten, wird es nie zu einer Lösung kommen.“ Im Anschluss an die jetzt laufenden Bohrungen werden die Daten ausgewertet, „sodass die Landesregierung nachher den definitiven Beschluss für die Projektierung fassen kann.“ Mehrfach angesprochen wurde auch die teils untragbare Situation auf der Töll, wo vor allem im Sommer zahlreiche Radfahrer und Fußgänger die Staatsstraße überqueren. Bürgermeister Albert Gögele informierte über die Erstellung eines Gesamtkonzeptes für das Schleusen-Areal, wobei unter anderem eine Unterführung für Radfahrer vorgesehen ist. Bereits in Auftrag gegeben habe die Gemeinde zudem ein Konzept für die Errichtung eines Kreisverkehrs bei der Partschinser Kreuzung. Man bemühe sich derzeit um den Erwerb eines Gebäudes, das abgerissen werden müsste, um genügend Platz für den Kreisverkehr zu schaffen.

„Hoffentlich kein Rekurs“

Bezüglich der Umfahrung von Kastelbell-Galsaun kündigte Mussner an, dass die Arbeiten 2018 beginnen sollen. Vorausgesetzt natürlich, dass es zu keinem Rekurs kommt, wie dies jetzt leider bei der Meraner Nordwestumfahrung der Fall gewesen sei. Vorerst nicht weiter vorangetrieben werde das Tunnel-Projekt Forst. Ausführlich und mit Begeisterung informiert hat der Landesrat die rund 60 Besucher der Veranstaltung über den Fortschritt der Arbeiten zur Elektrifizierung der Vinschger Bahn. Die Wünsche und Vorschläge der Gemeinde Partschins bezüglich des Mobilitätsplanes sollen „so weit als möglich berücksichtigt werden.“ Diskussions-Themen waren auch die Busverbindungen, der Südtirol Pass und weitere Anliegen im Zusammenhang mit der Mobilität. Keine wirklich zufriedenstellende Lösung konnte bisher laut Mussner für den Transport der Fahrräder mit der Vinschger Bahn gefunden werden. SVP-Ortsobmann Albert Gufler rief abschließend dazu auf, alles daran zu setzen, dass die jetzige Umfahrungs-Variante von Rabland umgesetzt wird, und zwar mit einem „soweit als möglich langen Tunnel.“ Eingangs hatte er daran erinnert, dass im Schnitt täglich über 16.000 Fahrzeuge durch Rabland „brettern“.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.