„Könnten Abriss fortsetzen“
Provisorische Denkmalschutz-Bindung des Kasernen-Areals ist abgelaufen.
Schlanders - Nach dem Ablauf der zeitlich begrenzten, provisorischen Denkmalschutz-Bindung könnte die Gemeinde die Abbrucharbeiten auf dem Areal der Drususkaserne theoretisch jederzeit fortsetzen. Dies teilte Bürgermeister Dieter Pinggera bei der jüngsten Ratssitzung mit. Das in Auftrag gegebene Gesamtkonzept für die fachgerechte Asbest-Entsorgung werde in Kürze vorliegen. Die weiteren Schritte sollen bei einem Treffen mit der Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer abgeklärt werden. Eine sofortige Fortsetzung der Abrissarbeiten sei nicht geplant. Das Verfahren für die Unterschutzstellung ist angeblich im Laufen. Die Gemeindereferentin Dunja Tassiello übte im Namen der Liste „Zukunft Schlanders“ erneut Kritik an der Landeskonservatorin Karin Dalla Torre und auch an der „Initiative Drususkaserne“. Diese sollte Schlanders verlassen und nach Innichen ziehen, wo es ebenfalls eine Drusus-Kaserne aus den 1930er Jahre mit ähnlichen Baumerkmalen gebe.
Fast 3,8 Mio. Euro Überschuss
Einstimmig genehmigt hat der Gemeinderat die Abschlussrechnung der Gemeinde sowie die Bilanzänderung, mit welcher der fast 3,8 Millionen Euro umfassende Verwaltungsüberschuss in den Haushalt eingebaut wurde. Vorgestellt hat das Zahlenwerk Julia Grüner (Finanzen und Haushalt - Buchhaltung). Dank des beträchtlichen Überschusses können laut dem Bürgermeister die meisten geplanten Projekte und Vorhaben finanziert bzw. die entsprechenden Mehrkosten gedeckt werden. Bei einigen Vorhaben heiße es aber zuwarten. Als konkrete Beispiel nannte er das Vorhaben „Wohnstraße Grübl“ oder das Sportplatz-Projekt in Vetzan. Bei der im Bau befindlichen neuen Feuerwehrhalle in Vetzan hätten sich Mehrkosten in Höhe von insgesamt rund 600.000 Euro ergeben. Hoch sind auch die Mehrkosten beim Projekt „Musitempl“ in Kortsch, bei der Erweiterung der Feuerwehrhalle in Göflan und bei etlichen weiteren Projekten. 100.000 Euro sind für ein kleines Geschäft mit Barbetrieb in Vetzan vorgesehen, das im Zuge eines Wohnbauprojektes (Vetzanerhof) entstehen soll. Konstruktive Gespräche sind laut Pinggera im Gang: „Insgesamt sprechen wir von Kosten in Höhe von rund 500.000 Euro, wobei wir ca. 400.000 Euro mit Infrastrukturabgaben bzw. einem Raumordnungsvertrag decken könnten.“ Die genannten 100.000 Euro kämen als Eigenmittel dazu.
Gemeinde führt Schwimmbad
Wie der Vizebürgermeister Manuel Trojer informierte, konnte für die Führung des Schwimmbades kein Pächter gefunden werden. Dasselbe gilt auch für den Gastronomiebereich, sodass die Gemeinde sowohl das Freibad als auch den Barbetrieb in Eigenregie führen wird. Das Freibad öffnet am 1. Juni und bleibt bis zum 27. August geöffnet. Die Eintrittspreise bleiben unverändert. Bemüht hat sich die Gemeindeverwaltung laut Trojer auch um die Verpachtung der Freizeit- bzw. Minigolf-Bar. Es gab zwar drei Bewerbungen, aber zwei davon wurden zurückgezogen. „Mit einem dritten Bewerber laufen noch Verhandlungen“, so Trojer. Sollte auch dieser abspringen, werde man eine neue Ausschreibung machen.
Sommerbetreuung gefragt
Die Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche, mit denen die Gemeinde in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen und zum Teil auch in Eigenregie im Sommer aufwartet, sind vielfältig und stark gefragt. Laut der Familienreferentin Monika Wielander ist es gelungen, der teilweise stark gestiegenen Nachfrage zum größten Teil nachzukommen. Das größte Problem sei es, genügend Personal zu finden. Einen großen Dank zollte Wielander allen Beteiligten sowie der Familienagentur für die finanzielle Unterstützung. Die Sommerbetreuung sei für viele Familien sehr wichtig und eine große Entlastung. Nähere Infos gibt es auf einer eigenen Seite der Gemeinde-Homepage.
Neue Karriere-Möglichkeiten
Eine vom Gemeinderat einhellig genehmigte Abänderung des Stellplans sieht vor, dass zusätzliche 6 Stellen der 7. Funktionsebene geschaffen und ebenso viele Stellen der 6. Ebene schrittweise abgebaut werden. „Damit wird es ermöglicht, dass Bedienstete der 6. Funktionsebene auf die 7. Ebene aufsteigen können“, sagte der Bürgermeister, der diese Stellenplan-Abänderung begrüßte, „weil wir damit Karrieremöglichkeiten anbieten, die nebenbei auch mit bescheidenen Lohnerhöhungen verbunden sind.“ Pinggera bedankte sich beim Generalsekretär Georg Sagmeister, der die Abänderung vorbereitet hatte. Sagmeister werde in den Rathäusern der 4 Gemeinden, in denen er arbeitet, vom Personal sehr geschätzt, „und er ist einer, der Anliegen nicht nur anspricht, sondern auch umsetzt.“ Um den Sprung auf die mittlere Führungsebene zu schaffen, sind natürlich die entsprechenden Ausschreibungen bzw. Wettbewerbe zu gewinnen, an denen sich nicht nur Bedienstete der Gemeinde Schlanders beteiligen können.
Pflege von Kastanienbäumen
Von den 24 Kastanienbäumen im „Keschtn-Egart“ in Schlanders sind 11 nicht mehr in einem gesunden Zustand und bei 3 davon besteht die Gefahr, dass sie umstürzen bzw. Äste abfallen könnten. Wie die Gemeindereferentin Maria Pilser mitteilte, wird eine spezialisierte Firma mit Pflege- bzw. Sicherungsmaßnahmen betraut. Es müsse kein Baum gefällt werden. Für die Pflege der Bäume im Kastanienhain und weiterer Bäume im Gemeindegebiet wurden im Zuge der Bilanzänderung 25.000 Euro zweckgebunden.