Kontakte sind auszubauen
Sondrio/Bormio/Schlanders - „Hinterm Stilfserjoch“ weiß man, was er geleistet hat. Der Ausdruck „opera grandiosa“, großartiges Werk, ist Standard, wenn die Veltliner ehrfürchtig über ihn und die Stilfserjoch-Straße reden oder schreiben oder ihm eine Ausstellung widmen. Die Ehre, Namengeber eines Lyzeums in Sondrio zu sein, wurde dem Ingenieur aus Brescia schon vor vielen Jahren zuteil. Nun, 200 Jahre nach Vollendung seiner Glanztat – dem Bau der Stilfserjoch-Straße - haben die Lehrerschaft des Lyzeums im Hauptort Sondrio und des Instituts für höhere Bildung in Bormio, die Ingenieurskammer der Provinz Sondrio und die Leitung des lombardischen Anteils am Stilfserjoch-Nationalpark nicht nur eine große Ausstellung über Carlo Donegani, Edler vom Stilfserberg, gestaltet, sondern auch einen Kongress organisiert und ein Buch veröffentlicht. Kongress und Buch wurden mit „Donegani, l’ingegnere tra le Alpi. La sfida al Giogo di Stelvio“ übertitelt. Der Kongress wurde digital übertragen und war am 28. Mai allen zugänglich. Unter den fünf Referenten wurde in den einzigen Südtiroler, Arthur Gfrei (im Bild) aus Schlanders, hohe Erwartungen gesetzt. Durch sein Referat „La strada dello Stelvio nella storia del Tirolo“ wollten die Veltliner und Lombarden verstehen, warum man auf Tiroler Seite dem Straßenbau ablehnend bis feindlich gegenüberstand. Dass es dann leider nur zu einer Improvisation über Arthur Gfrei‘s Handy geworden ist, lag an der Technik. Vielen Teilnehmern war es nicht gelungen, eine Verbindung herzustellen oder hatten Übertragungslücken zu verkraften. Die Straße übers Joch scheint immer noch die am besten funkionierende Verbindung zwischen Südtirol und der Lombardei zu sein.