Gertrud Wellenzohn

Kostenloser Lehrgang für Nachbarschaftshilfe

Publiziert in 16 / 2023 - Erschienen am 12. September 2023

Goldrain - Es gibt einerseits immer mehr Menschen, vor allem ältere, die Hilfestellungen und Unterstützung brauchen, andererseits aber auch Personen, die zwar helfen möchten, sich aber nicht dafür vorbereitet fühlen und sich mit vielen Fragen konfrontiert sehen. Als Versuch, diese Lücke zu schließen, kann der „Lehrgang für Freiwillige in der Nachbarschaftshilfe“ angesehen werden, den das Bildungshaus Schloss Goldrain erstmals im Zeitrahmen von Ende Oktober 2023 bis zum Frühjahr 2024 anbietet, und zwar kostenlos. „Es geht darum, den Menschen, die sich freiwillig in der Nachbarschaftshilfe einbringen möchte, das richtige Rüstzeug mit auf den Weg zu geben“, bringt die Bildungshaus-Direktorin Gertrud Wellenzohn den Zweck dieses Lehrgangs auf den Punkt. Es gebe viele Gründe, warum die Freiwilligenarbeit immer mehr an Bedeutung gewinne. Einer davon sei der Mangel an Pflegekräften in den Krankenhäusern und in der häuslichen Pflege. „Dieser Engpass wird infolge des demografischen Wandels immer drastischer,“ ist die Initiatorin des Lehrgangs überzeugt. Aber auch in anderen Bereichen werde die Einsatzbereitschaft von Freiwilligen immer wichtiger, „praktisch überall dort, wo Unterstützung und Hilfe gebraucht werden.“ Das Ziel des Lehrganges sei es, jenen Menschen, die ihre Fähigkeiten und ihre Zeit ehrenamtlich für das Wohl bedürftiger Menschen in ihrer Umgebung einsetzen möchten, die richtigen „Werkzeuge“ dafür in die Hand zu geben. Es gebe viele Personen, zum Beispiel Neurentnerinnen und Neurentner, die zwar grundsätzlich bereit wären, sich freiwillig zum Wohl ihrer Nächsten einzubringen, sich aber nicht ausreichend vorbreitet fühlen. „Diese wertvolle Ressource bleibt daher oft ungenutzt,“ so Gertrud Wellenzohn. Beim Lehrgang werden die Teilnehmenden im Rahmen von 6 Ausbildungsmodulen, die jeweils eineinhalb Tage dauern, in sämtlichen Bereichen ausgebildet, um später die physische und psychische Gesundheit von Menschen in der Nachbarschaft zu unterstützen. Getrud
Wellenzohn: „Wir haben es natürlich nicht mit einer Ausbildung zu tun, wie sie professionelle Fachkräfte absolvieren, sondern mit Lerninhalten, deren Vermittlung die Teilnehmenden dazu befähigen, so genannte Schwellenaufgaben im sozialen und pflegenden Bereich zu bewältigen, bevor professionelle Hilfeleistungen notwendig werden.“ Die Palette an Einsatzmöglichkeiten ist bunt gefächert, sie reicht von einfachen Mithilfen im häuslichen Alltag bis hin zu Begleitungen bei Behördengängen, gemeinsamen Spaziergängen oder einfach nur zu einem „Ratscher“ oder „Karterle“. Bei den Ausbildungsmodulen, für die Fachleute der jeweiligen Bereiche gewonnen werden konnten, geht es um die Freiwilligen-Rolle in der Nachbarschaftshilfe, um einfühlsame Kommunikation, um Grundlagenwissen (Erkrankungen im Alter), Mobilität (Einschränkungen im Alltag), soziale Gesundheit sowie auch um Trauer, Tod und Sterben. Weitere Infos und Anmeldungen im Bildungshaus Schloss Goldrain (Tel. 0473 742 433; E-Mail: info@schloss-goldrain.com). Froh und dankbar ist Gertrud Wellenzohn, dass der Lehrgang dank der Unterstützung des Landesamtes für Weiterbildung sowie der Bezirksgemeinschaft Vinschgau (Sozialdienste), welche die Restkosten übernimmt, kostenlos angeboten werden kann: „Wir stießen beim Bezirkspräsidenten Dieter Pinggera und bei der Leiterin der Sozialdienste, Karin Tschurtschenthaler, sofort auf offene Ohren.“

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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