KVW-Vinschgau: „Keine Zweiklassenmedizin“
Schlanders - Ruhig, professionell und aufmerksam. So war die Atmosphäre eines Treffens, das kürzlich zwischen Vertretern der KVW-Bezirksleitung Vinschgau und dem ärztlichen Leiter des Krankenhauses Schlanders stattgefunden hat. Der traditionelle Austausch mit der Krankenhausleitung soll in regelmäßigen Abständen dazu dienen, Anliegen und Wünsche der Bevölkerung im Tal vorzubringen, wobei sich der KVW als Sprachrohr der sozial Schwachen versteht. „Demnach ist es wichtig“, so Bezirksvorsitzender Heinrich Fliri, „dass wir immer wachsam bleiben, um die optimale Gesundheitsversorgung auch für unsere Zielgruppe zu garantieren.“ Es dürfe keine Zweiklassenmedizin geben und jeder sollte sich barrierefrei an „inser Spitol“ wenden können, „für das wir uns stets stark gemacht haben.“ Dieser Meinung ist auch Primar Robert Rainer, seines Zeichens ärztlicher Leiter des Krankenhauses. Er stehe in erster Person für einen solchen gleichwertigen Zugang für alle Bürgerinnen und Bürger. Angesprochen auf konkrete Probleme, die vor allem ältere Menschen mit elektronischen Vormerkungen hätten, betonte Primar Rainer, dass es beispielsweise bei den Blutabnahmen für jene Bürger, die sich nicht anmelden können, immer die Möglichkeit gibt, ohne Vormerkung vorbeizukommen. Natürlich gilt das auch für alle dringenden Fälle. Und auch am Wochenende sei immer für jede Disziplin mindestens ein Facharzt vor Ort. Auch im Krankenhaus Schlanders besteht die Möglichkeit, ganzheitliche Untersuchungen bei einer kurzen stationären Aufnahme durchführen zu lassen. Wenngleich es laut Robert Rainer große Herausforderungen nach der harten Corona-Zeit gebe, wobei vor allem das fehlende Fachpersonal zu nennen sei, so bestünden im Krankenhaus Schlanders immer noch viel Motivation und neue Ideen. Auch der Sanitätsbetrieb habe viel getan, um junge Menschen für das Medizinstudium zu begeistern und den Jungärzten mit der Facharztausbildung eine Perspektive in Südtirol zu geben. Positiv wirkten die Kooperationen mit medizinischen Universitäten im In- und Ausland. Zukunftsweisend für Schlanders seien die geplante Aufstockung der Intensivbetten, ein bevorstehender Umbau und nicht zuletzt das baldige Treffen mit dem Landeshauptmann. Zudem wird das Impfzentrum wieder ins Krankenhaus verlegt und bei den Reinigungskräften nach Mitarbeitern vor Ort gesucht, um einer Privatisierung entgegenzuwirken. Die KVW-Vertreter übermittelten dem Primar Robert Rainer stellvertretend für alle Mitarbeiter den Dank für deren Einsatz und versprachen weitere Aktionen unter dem Motto „Ein Herz für die Peripherie“, um die Bedeutung des Krankenhauses Schlanders für den Bezirk und über die Grenzen hinaus auch in Zukunft zu unterstreichen.