Leichtes Minus in Schlanders-Laas
Schlanders - Über 37 Millionen Nächtigungen und 8,7 Millionen Ankünfte hat Südtirol im Jahr 2024 verzeichnet: Das bedeutete ein neues Rekordjahr. In der Ferienregion Schlanders-Laas war von solchen Rekorden aber wenig zu spüren. „Wir hatten sowohl bei den Ankünften als auch bei den Nächtigungen ein leichtes Minus zu verzeichnen“, unterstrich Karl Pfitscher, der Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas, bei der Jahreshauptversammlung am 17. Juni im „Parkhotel zur Linde“ in Schlanders. So waren es 2023 49.417 Ankünfte (- 0,53 %), und 172.322 Nächtigungen, was einem Minus von knapp einem Prozent entspricht. Die Gäste kamen wiederum größtenteils aus Deutschland (25.985 Ankünfte), gefolgt von Italien (9.707), Schweiz/Liechtenstein (5.641), Österreich (3.406), den Beneluxstaaten (2.142) und weiteren Ländern (2.536). In seinem Bericht blickte Pfitscher auch auf die zahlreichen Veranstaltungen zurück. „Das vergangene Jahr war geprägt von Kontinuität, punktuellen Neuerungen und dem Bemühen, trotz mancher Herausforderungen ein ansprechendes Angebot für unsere Gäste und Einheimischen zu erhalten. In enger Zusammenarbeit mit engagierten Betrieben, Partnern und Organisationen konnten wir einige bewährte Veranstaltungen und Aktivitäten fortführen und vereinzelt auch neue Akzente setzen“, betonte er. Unter anderem wurden wöchentliche Führungen und Erlebnisse rund um Marmor, Kulinarik und Natur angeboten. Die Situation rund um „Schlanders Marketing“ (Leiterin Ramona Kuen hatte die gemeindeeigene Einrichtung Ende des letzten Jahres verlassen) habe auch den Tourismusverein vor zusätzliche Aufgaben gestellt, „die wir im Rahmen einer Arbeitsgruppe mit Partnern aktiv begleiten“, so Pfitscher. Die Situation sei aber „personell nicht einfach“. Ein Ersatz für Kuen konnte noch nicht gefunden werden. Auch der Tourismusverein selbst blickt auf personelle Veränderungen. So verabschiedete sich mit Ende Juni der langjährige Mitarbeiter Roman Pircher. Ein Problem stelle die Außenstelle in Laas dar, die in den letzten Jahren im Sommer mit einer Praktikantin besetzt war. Für heuer wurde jedoch noch keine Person gefunden.
Marketingstrategie und Ortstaxe im Fokus
Vorgestellt wurde auch die Neuausrichtung von Vinschgau Marketing. Die Organisation sei vor 2,5 Jahren ins Leben gerufen worden, „um wieder ein Team für den Vinschgau zu haben“, erklärte Eva Feichter. Zwar stieß das Schnalstal vom Burggrafenamt zu Vinschgau Marketing, die Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass entschieden sich aber Ende des vergangenen Jahres wie mehrfach berichtet, eigene Wege zu gehen. Dies sei auch der Grund für eine Neuausrichtung gewesen. Ziel von Vinschgau Marketing sei es, den Vinschgau zur „begehrtesten Aktiv- und Kulturregion in Südtirol“ zu machen. Ein Punkt auf der Tagesordnung war auch der „Beschluss der Erhöhung der Ortstaxe“. Hier sei seitens Vinschgau Marketing eine Erhöhung vorgeschlagen worden. „Wir haben uns Gedanken gemacht. Da wir aber nicht so schlecht dastehen, ist es meine Empfehlung, dass wir vorschlagen, die Ortstaxe nicht zu erhöhen“, so Pfitscher. Damit erntete er breiten Beifall, die Anwesenden sprachen sich klar dafür aus, von einer Erhöhung der Ortstaxe abzusehen und das Thema vorerst auf Eis zu legen. Auch Manfred Pinzger, HGV-Präsident und HGV-Ortsobmann in Schlanders, unterstrich, dass die Ortstaxe von derzeit 3,5 Euro für Betriebe ab 4 Sternen mehr als ausreichend sei und eine Erhöhung um rund einen Euro wie von Vinschgau Marketing vorgeschlagen nicht zielführend sei.
