Das Krankenhaus bei der Eröffnung
Das derzeitige Krankenhaus.

„Leistungsfähig ...

…wenigstens jetzt noch“

Publiziert in 6 / 2018 - Erschienen am 20. Februar 2018

Schlanders -  Am 9. Februar vor 60 Jahren wurde des Krankenhaus Schlanders eröffnet. „Das schönste Spital im Lande“ titelte damals das Tagblatt „Dolomiten“. „In der damaligen Zeit war der Auftrag des Krankenhauses grundlegend verschieden gegenüber dem jetzigen. Das Krankenhaus war weitgehend endversorgendes Krankenhaus in einem Einzugsgebiet, das weit über das heutige hinausging“, sagte Anton Theiner, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses, am vergangenen 9. Februar, als das 60-jährige Bestehen des Krankenhauses mit einem Gottesdienst in der Krankenhauskapelle gefeiert wurde. Als einziges deutschsprachiges Krankenhaus im Land übte das Krankenhaus Schlanders laut Theiner eine besondere Anziehungskraft aus: „Patienten aus allen Landesteilen kamen hierher, um sich behandeln zu lassen. Heute ist es - wenigstens jetzt noch - ein leistungsfähiges Krankenhaus der Grundversorgung, eingebettet in einem Netzwerk von Gesundheitseinrichtungen mit spezifischen Aufgaben.“ Die Personalknappheit, besonders in ärztlicher Hinsicht, habe das Krankenhaus seit Anfang an verfolgt. „Um den Pflegenachwuchs zu sichern, gelang es, eine Hilfskrankenpflegeschule und dann eine Krankenpflegeschule zu errichten, die wegen der Zentralisierung der Pflegeausbildung im Jahre 1998 ihre Tore endgültig schließen musste“, blickte Theiner zurück. Prof. Hans von Elzenbaum, damals bereits im Ruhestand, habe dazu gesagt: „Mir ist’s, als ob mein liebstes Kind zu Grabe getragen würde“. Von maßgeblicher Bedeutung für die Anfänge des Krankenhauses in Schlanders war neben Hans von Elzenbaum auch Erich Müller, der spätere Bürgermeister. „Erich Müller gelang es, die Gemeinden des Tales in die Trägerschaft des Krankenhauses einzubinden“, sagte Theiner. Von Elzenbaum und Müller, ausgebildet an der Chirurgischen Universitätsklinik von Florenz, hätten es in der Vor-Paket-Zeit geschafft, „dieses Krankenhaus als erstes Krankenhaus im Land mit deutschsprachigen Ärzten zu führen.“

„Barmherzige Samariter“

Auch der Krankenhausseelsorger Pater Max Frank blickte in seiner Predigt auf die Eröffnung des Krankenhauses von 60 Jahren zurück. „Es ist erstaunlich, wie Worte, Beschlüsse und Vereinbarungen die Zeiten überdauern. Die hochgeschätzten ‚Gründerväter’ haben dieses Krankenhaus vor 60 Jahren in den ‚Gröben’ gebaut. Die Vinschger Bevölkerung hat das ‚Wunder’ erlebt, bis zur letzten gelungenen Sanierung“, sagte Pater Max. Der Spruch „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ könne laut Pater Max auch heißen: „Mit der Zeit fehlt das Licht, der Boden ist ausgelaugt, ein Umpflanzen lohnt sich. Hier finden die Menschen professionelle Hilfe. Die Kinder kommen zur Welt. Die Kinder malen gerne große Häuser. Der Schornstein raucht, Behaglichkeit, Wärme und Leben. Die großen Fenster kommunizieren mit der Außenwelt. Die breiten Türen stehen für das Kommen und Gehen. Ein Ort der Begegnung, Menschlichkeit und des Trostes im Glauben. Alle, die in diesem Krankenhaus ihre vielfältigen Dienste tun, nennt Papst Franziskus ‚Barmherzige Samariter’. Sie kümmern sich um Menschen in Not, die sonst oft keiner sieht.“ Zum Welttag der Kranken habe der Papst daran erinnert, „dass empathische Intelligenz und die Liebe verlangen, dass die Person des Kranken in ihrer Würde geachtet wird und immer im Mittelpunkt des Behandlungsprozesses gehalten wird.“ Dies müsse auch durch entsprechende Anerkennung und durch eine angemessene Politik unterstützt werden.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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