Leitplanken für den Weg in die Zukunft
Gemeinde Mals entwickelt zusammen mit der Bevölkerung eine Nachhaltigkeitsstrategie.
Mals - Die Liste der Herausforderungen für eine nachhaltige und enkeltaugliche Entwicklung der Gemeinden ist lang. Man denke nur an den Klimawandel und seine Folgen, die immer sichtbarer werden, an die knapper werdenden Ressourcen, wie etwa das Wasser, an die Probleme im Zusammenhang mit dem Verkehr oder an die Überalterung der Bevölkerung. Um nicht blindlings in eine ungewisse Zukunft zu laufen, sondern Leitplanken für die weitere Entwicklung zu setzen, wird in der Gemeinde Mals eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet. Dieser Prozess ist schon vor einiger Zeit angelaufen. Mit der Begleitung und Betreuung des Prozesses hat die Gemeindeverwaltung das „Terra Institute“ beauftragt. Bei einer Informationsveranstaltung mit anschließenden Gruppengesprächen an mehreren Arbeitstischen wurden am 25. März im Kulturhaus die bisherigen Arbeiten vorgestellt und die weiteren Schritte angekündigt. Bereits durchgeführt wurde eine Analyse über mögliche Risiken und Chancen in Bezug auf die künftige Entwicklung der Gemeinde. Zudem hatte es Gespräche mit Vertretern von Interessensgruppen gegeben. Aufbauend darauf wurden Handlungsfelder erarbeitet und Ziele formuliert. „Heute geht es darum, sich zu den Handlungsfeldern und Projekten an Arbeitstischen auszutauschen und die Themen Infrastruktur, Soziales, Wirtschaft, Mobilität, Ressourcen sowie Natur und Landschaft zu vertiefen“, schickten Helene Thierig und Katharina Telfser vom „Terra Institute“ voraus. In einigen Bereichen stehe die Gemeinde gut da, etliche Initiativen und Maßnahmen seien bereits gesetzt worden bzw. im Gang.
„Einiges läuft bereits gut, aber …“
Allerdings gebe es aber auch Bereiche, in denen es hapert. Auch Frust und Unzufriedenheit seien teilweise festzustellen. „Ein Teil der Ergebnisse der heutigen Arbeitsgespräche wird in das Gemeindeentwicklungsprogramm einfließen und ein Teil soll während der kommenden Gemeinderatsperioden als Zielvorgaben dienen“, sagte Bürgermeister Josef Thurner. Knapp 50 Bürgerinnen und Bürger setzten sich an den Arbeitstischen mit Zielsetzungen auseinander, brachten zum Teil neue Ideen und Vorschläge aufs Tapet, warteten mit Anregungen auf und tauschten sich aus. Beim Thema Ressourcen z.B. lautet das Ziel: „Wir wollen den Gesamtverbrauch an Energie und Ressourcen bis 2030 um insgesamt 30 Prozent im Vergleich zu 2023 reduzieren.“ In Bezug auf das Thema Soziales sei auf ein achtsames Miteinander zu setzen: „Wir wollen bewusst machen, dass jeder und jede einen Beitrag hierzu leisten kann.“ In Sachen Mobilität soll die Nutzung des öffentlichen Verkehrs und von Fahrrädern gefördert und der Individualverkehr reduziert werden. „Wir wollen leistbares Wohnen und Gesundheit fördern“, heißt das Ziel beim Thema Infrastruktur. Leerstand sei anzukaufen und Strukturen für betreutes Wohnen seien zu schaffen. Die Kultur- und Naturlandschaft sei zu erhalten. Die verschiedenen Bereiche der Wirtschaft zum nachhaltigen Nutzen aller zu vernetzen, ist das oberste Ziel beim Thema Wirtschaft. Der Appell an die Bürgerinnen und Bürger, sich bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie weiterhin aktiv einzubringen, war beim Info-Abend unüberhörbar. Interessierte konnten sich melden und ihr Bereitschaft zur Mitarbeit in eine Liste eintragen. Wie bei allen Konzepten, Leitbildern, Visionen und schön formulierten Zukunftsszenarien wird auch das Schicksaal der Nachhaltigkeitsstrategie der Gemeinde Mals davon abhängen, ob sie in der Schublade landet, oder mindestens teilweise Wirklichkeit wird.