Mahnfeuer auf dem Tartscher Bichl
Publiziert in 33 / 2013 - Erschienen am 25. September 2013
Hollawint fordert „Gesunde Heimat für Menschen, Tiere und Pflanzen“. Über Antrag auf Volksabstimmung wird erst nach den Wahlen entschieden.
Tartsch - Am 14. September organisierte Hollawint, ein Netzwerk von Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Mals, ein abendliches Mahnfeuer auf dem Tartscher Bichl. Rund 50 Frauen, Männer und Kinder waren gekommen. Hollawint hatte unlängst dafür gesorgt, dass Bewohner/innen ihre Meinung öffentlich machten, und zwar mit Transparenten: „Gesunde Heimat für Menschen, Tiere, Pflanzen“. Seit dem 14. September gibt es neue Transparente: „Gesunde HeimatJA! zur Volksabstimmung“; „Unser Lebensraum – FREI! von Pestiziden.“ Laut Hollawint gehe es in erster Linie um den Antrag auf Volksabstimmung. Der Antrag wurde - nach einer ersten Ablehnung seitens der zuständigen Kommission - überarbeitet und ein zweites Mal vorgelegt. Die Kommission trat am 17. September zusammen. Es wurde festgestellt, dass die Entscheidung über die Zulässigkeit der Volksabstimmung erst nach den Landtagswahlen gefällt werden kann, weil in der Vorwahlzeit eine Sperrfrist einzuhalten sei. „Im Falle einer Annahme des Antrages, der bezüglich der formellen Korrektheit geprüft wird, könnten Malser Bürger/innen über den Gebrauch von Pestiziden in ihrer Gemeinde entscheiden“, so Hollawint. Die Abdrift sei in der Gemeinde Mals eine nicht übersehbare Tatsache, „weswegen Biobauern, darunter auch Viehbauern, aber auch Privatgärtner und Kornbauern immer wieder mit Rückständen zu tun haben.“ Doch langfristig würden bei einer Vergrößerung der Flächen für den intensiven Anbau von Monokulturen auch die Böden leiden. Das Verschwinden von Lebensraum einheimischer Tiere und Pflanzen sei bedenklich. Daher unterstützt Hollawint eine Volksabstimmung. Diese sei ein STOPP-Schild, das zum Umdenken auffordere. „Auch die Kulturlandschaft wäre im Schwinden begriffen und damit ein wichtiges Thema für den Tourismus.“ Beim Mahnfeuer wurde über Modellgemeinden gesprochen, in denen Umweltschutz, Tourismus und Landwirtschaft gemeinsam mit den Gemeinden an Konzepten für eine gesunde Zukunft arbeiten, und zwar sowohl in ökologischer als auch ökonomischer Hinsicht. Es gelte, die Wirtschaft der kleinen Kreisläufe zu fördern: „In Zeiten, in denen die Produktion von Lebensmitteln immer mehr Maßregelungen unterworfen ist, in denen Konzerne immer mehr Lebensmittel patentieren lassen, sind diese Kreisläufe und vor allem die Produktion von gesunden Lebensmitteln vor Ort von unschätzbarem Wert und unabdingbar.“ Gerade kleine Anbaugebiete hätten die Aufgabe, sich um ihre Einzigartigkeit und das enorme Potential zu sorgen, das für die ganze Gemeinde in der Produktion vielfältiger, gesunder Nahrungsmittel läge. Eines der neuen Transparente wurde am Fuße des Klosters Marienberg angebracht. Der biologische Anbau sei dem Kloster ein Anliegen. red