Malser Oberschüler in Brixen zu Gast
Mals/Brixen - Wozu Noten? Dies war der provokante Titel einer Tagung, die kürzlich an der Freien Universität in Brixen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bildungsressort des Landes veranstaltet worden war. Die Antwort auf die Frage „Wozu Noten?“ ließ nicht lange auf sich warten. Nicht die Note sei wesentlich, sondern auf die Lernentwicklung des einzelnen Schülers komme es an und auf den Lerndialog zwischen Lehrperson und Schülern, Eltern und Mitschülern. Eine kompetenzorientierte Leistungsbeurteilung, egal ob mit oder ohne Note, setze einen kompetenzorientierten Unterricht voraus, erklärte etwa Inspektorin Sigrun Falkensteiner. Gastreferent Eiko Jürgens von der Universität Bielefeld setzt hingegen auf eine pädagogische Diagnostik als Basis der Leistungsbewertung und versuchte dies mit seinem Vortrag zu erklären. Professorin Ulrike Stadler-Altmann von der Fakultät für Bildungswissenschaften zeigte Bedingungen auf, damit eine alternative Bewertung gelingen könne. Die Erkenntnisse der Wissenschaft würden mit der Schulpraxis in Abgleich gebracht. Sieben Südtiroler Schulen haben sich ein Jahr lang über ihre pädagogisch-didaktischen Konzepte ausgetauscht und verschiedene Modelle an ihren Schulen erprobt. Aus dem Vinschgau arbeiteten die Grundschule Goldrain und das Oberschulzentrum Mals (OSZ) mit. Alexandra Gunsch, Marion Patscheider und Melanie Riedl von der vierten Klasse FOWI des OSZ Mals sowie die Sportoberschüler Emma Prantner und Tamino Rungg hatten Direktor Werner Oberthaler und Englisch-Lehrerin sowie Mitglied des Direktionsrates, Marylin Egger, nach Brixen begleitet. Die Schüler erläuterten klar und deutlich ihre Beobachtungen und Erfahrungen vor über 100 Lehrerinnen und Lehrer genauso wie ihre Kollegen der Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe Emma Hellenstainer aus Brixen. Am Nachmittag hatte es noch spannende Workshops mit Beispielen aus der Praxis gegeben. Karin Tanzer und Elisabeth Mairhofer hatten die Tagung geleitet.