Maria Lourdes ist voller Musik
Im 125. Jahr ihres Bestehens hat die Wallfahrtskirche Maria Lourdes eine Orgel erhalten.
Laas - Nicht der Orgel-Tausch quer durch Südtirol sei die eigentliche Besonderheit, sondern die Tatsache, dass beide „verrückten Orgeln“ in die Kirchenräume passen, als seien sie dafür gebaut worden. Pater Urban Stilhard, Benediktiner in Muri-Gries und Vorsitzender der diözesanen Orgelkommission, gebrauchte das Wortspiel für die Überführung einer Aigner-Orgel aus St. Luzius in Laatsch nach Maria Lourdes in Laas und die Reinisch-Orgel aus Maria Himmelfahrt in Sand in Taufers nach Laatsch im Oberen Vinschgau. Für den Beweis, welch „kräftigen und saftigen Klang“ die Laatscher Orgel in Laas entfalten kann, ließ Pater Stilhard Konstantin Reymaier antreten. Der Organist im Stephansdom zu Wien gestaltete den Weihegottesdienst für die Orgel in Maria Lourdes am „Hochunserfrauentag“ 15. August, mit der Orgelsolomesse von Wolfgang Amadeus Mozart. Begleitet wurde er von einem Instrumentalensemble und dem Vokalquartett „Pro Cantione Sacra“. Der Festgottesdienst wurde zu einem überwältigenden Klangerlebnis. Die Laaser Kirchenlandschaft im Allgemeinen und die respektlos „Autobahnkirche“ genannte Wallfahrtskirche Maria Lourdes im Besonderen wurden bereichert und aufgewertet. Die vom Schwazer Josef Aigner 1873 gebaute Orgel war von Glauco Ghilardi aus Lucca restauriert worden. Viele Hände aus Laas hätten zugepackt, meinte Sebastian Egger als gesetzlicher Vertreter der Pfarrei Laas. Nicht nur Pater Urban und die restaurierte Immaculata auf dem Orgelgehäuse hätten bewirkt, dass die Orgel heute in Laas stehe, als sei sie immer schon dagewesen. Pater Stilhard dankte am Ende des Gottesdienstes allen Betrieben, Förderern und Spendern und erwähnte sogar die Ortspolizei, die an der verkehrsreichen Vinschgaustraße für Ordnung sorgte. Stellvertretend für den Einsatz der Pfarrgemeinde und des Laaser Orgelkomitees wurden der Tischler Siegfried Renner und als Koordinator des Orgelkomitees, Ludwig Platter, zu Ehrenmitgliedern des Verbandes für Kirchenmusik. Platter erhielt dazu die Marienplakette für seinen „wertvollen und uneigennützigen Dienst“.