Noch bis zum Auslaufen des Pachtvertrages bleiben Martls Schafe auf Fallegg.

Martl fasziniert

Publiziert in 15 / 2014 - Erschienen am 24. April 2014
Schlanders- Das Interesse an den drei Aufführungen des neuen Films über den Fallegger Martl „Ohne Herrgott bleib i nit“ war so groß, dass der Kinosaal dreimal bis auf den letzen Platz besetzt war. Auf Drängen der Nachbarn und mit ungutem Gefühl lässt Martl (Martin Mair) im November 2012 zu, dass der Herrgott, der seit 1818 direkt neben dem Haus des Fallegg-Hofes auf 1500 Metern Seehöhe am Kortscher Sonnenberg hängt, abgenommen wird, um ihn zu restaurieren. Knapp zwei Monate später im Jänner 2013 stirbt er unerwartet. Im neuen Film blickt der Brunecker Filmemacher Günther Neumair auf die Zeit nach dem Tod der Schwester Emma, in der Martl alleine am Hof lebt. Hermine Niedermair kommt, um aufzuräumen, zu putzen und für ihn zu kochen, und auch ­Raimund Weissenhorn eilt herbei, um Martl mit dem Traktor und bei der defekten Wasserleitung zu helfen. Gleichzeitig hat Neumair Ausschnitte des Films „Vier Jahre aus dem Leben eines Pächters“ eingebaut, aber trotzdem „entstand eine für sich stehende Geschichte“, so Neumair. Ein neuer Wiesenweg erleichtertet Martl, dem seine knapp 100 Schafe sehr am Herzen liegen, die Heuarbeit. Diese ist sehr wichtig, denn „geht es dem Vieh gut, geht es auch mir gut“, so Martl im Film. Mittlerweile sieht er fast nichts mehr und schläft in der warmen Stube. Acht Monate nach seinem Tod kehrt der Herrgott restauriert auf den Hof zurück. MG Im Sinne von Martl Es wäre sicher im Sinne von Martl gewesen, die freiwilligen Spenden, die bei den Auf­führungen des Films „Ohne Herrgott bleib i nitt“ eingegangen sind, einem wohltätigen Zweck zuzuführen. Aus diesem Grund hat der Filmemacher Günther Neumair entschieden, die Spenden der Vinzenzgemeinschaft Schlanders zukommen zu lassen. Ein Betrag von 1.500 Euro konnte Herbert Habicher, der Präsident der Vinzenzgemeinschaft, am Gründonnerstag aus den Händen von Kulturhaus-Präsident Martin Trafoier entgegennehmen. Der Betrag kommt einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern aus dem Vinschgau zugute. Trafoier und Habicher dankten dem Filmemacher für die noble Geste. Laut Trafoier ist es Günther Neumair auch dieses Mal gelungen, beeindruckende Bilder und Filmszenen vom Fallegger Martl zu drehen, ohne das harte Leben am Berg zu verklären oder die Würde von Martl zu schmälern. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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